Der Kampf um Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
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Am 8. März war Internationaler Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren wird an diesem Tag weltweit gegen die Diskriminierung von Frauen demonstriert. Denn in vielen Bereichen ist die Gleichberechtigung noch nicht selbstverständlich – beispielsweise in der Berufswelt.
Der Internationale Frauentag, auch „Weltfrauentag“ oder „Frauenkampftag“ genannt, stellt die Rolle der Frau in der Gesellschaft in den Mittelpunkt und plädiert auf Gleichberechtigung in allen Bereichen weltweit. In den letzten Jahren wird an diesem Tag vermehrt auf die immer noch bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern und die damit zusammenhängenden Klischees am Arbeitsplatz aufmerksam gemacht.
Schockierende Lohnlücke in Regensburg
Auch die Gewerkschaft NGG kritisiert anlässlich des Frauentags 2020 die Lohnlücke in Regensburg, und das zu Recht wie aktuelle Zahlen belegen: Denn Frauen in Vollzeit verdienen gut 1.000 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Tatsächlich liegt das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen von Frauen in Regensburg aktuell bei 3.284 Euro, während Männer mit der gleichen Arbeitszeit im Schnitt 4.296 Euro verdienen. Das mache einen Unterschied von 24 Prozent, erklärt die Gewerkschaft NGG. Die sogenannte Gender Pay Gap ist in Regensburg somit um einiges größer als der bayernweite Durchschnitt von 16 Prozent.
Klischees am Arbeitsplatz
Neben der Aussicht auf weniger Lohn werden auch die weit verbreiteten Geschlechterstereotypen und geschlechtsspezifischen Vorurteile kritisiert. Diese können nicht nur zur Benachteiligung am Arbeitsplatz beitragen und ein Karrierehindernis darstellen, sondern sogar einen Rückzug aus der Arbeitswelt aufgrund von Diskriminierungsangst provozieren.
Zwei der gängigsten Vorurteile im Job: Frauen seien weniger durchsetzungsfähig und müssten Beruf und Familie in Einklang bringen. Der dabei hineininterpretierte mangelnde Fokus für die Arbeit spricht den Frauen nicht selten die notwendigen Kompetenzen für eine Führungsposition ab, sodass die leitenden Positionen nach althergebrachten Mustern mit Männern besetzt werden. Aus Angst aufgrund dieser Stereotypen Nachteile im Job zu erleiden, verzichten viele Frauen auf Angaben zu ihren Familienleben oder versuchen erst gar nicht die Karriereleiter nach oben zu kommen.
Nur selten in Führungspositionen
Frauen in leitenden Positionen sind weiterhin unterrepräsentiert. Laut den Daten der Internationalen Arbeitsorganisation ILO aus dem Jahr 2017 sind nur 28 Prozent der mittleren und höheren Führungspositionen in Deutschland von Frauen besetzt. Der Arbeitsmarkt und die Führungsebenen wurden lange Zeit ausschließlich von Männern geprägt. Das Bild einer erfolgreichen Karriere basiert deswegen in der Regel auf einer ununterbrochener Erwerbstätigkeit eines Mannes und die „notwendigen“ Führungskompetenzen werden mit typisch „männlichen“ Charaktereigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Autonomie und Rationalität assoziiert. „Weibliche“ Eigenschaften wie Emotionalität schließen eine geforderte nüchterne Professionalität in leitenden Positionen hingegen aus. Nicht selten neigen Frauen in Führungspositionen deswegen kühl und unnahbar zu sein, um sich vor den genannten Vorurteilen zu schützen. Der Mangel an weiblichen Vorbildern in Führungspositionen bremst zusätzlich die Erwartungen und Hoffnungen der Frauen am Arbeitsmarkt, sodass der Wunsch nach einer erfolgreichen Karriere in den Köpfen des Nachwuchses eher die Ausnahme bleibt.