Corona-Ausbruch in Altenheim: Regensburger Intensivpflegedienst übernimmt
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Nach dem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Burglengenfeld übernimmt nun ein Intensivpflegedienst aus Regensburg vorerst die Betreuung der Bewohner. Laut Landratsamt habe der eigentliche Träger des Heimes eine gesetzte Frist zur eigenverantwortlichen Regelung des Pflegenotstands „ergebnislos und deutlich überschritten“.
Nachdem eine dem Träger des Heimes gesetzte Frist zur eigenverantwortlichen Regelung der Betreuung der Bewohner am Samstag „ergebnislos und deutlich überschritten war“ und eine andere Lösung nicht mehr zu erwarten war, wird nun die Ambulante Intensivpflege Bayern (A.I.B.) aus Regensburg bis Donnerstag die Leitung und den Betrieb des vom Corona-Ausbruch betroffenen Hauses „Herzog Philipp“ in Burglengenfeld übernehmen. Das teilte das Landratsamt Schwandorf mit.
Die anderen Häuser der Seniorenresidenz Naabtalpark in Burglengenfeld bleiben in der Verantwortung der Unternehmensgruppe Sozialwerk Heuser, so das Landratsamt weiter. Auch eine umfassende Gebäudereinigung wurde verfügt. Die Entscheidungen seien zur „ Abwendungen konkreter Gefahren für die Gesundheit der Bewohner“ getroffen worden.
Die Beauftragung der Firma A.I.B. erfolgte durch das Landratsamt. Das Sozialwerk Heuser muss dabei dem Landratsamt alle Kosten erstatten, die sich aus dieser Beauftragung ergeben.
Strafrechtliche Relevanz?
Die Polizei war am Wochenende ebenfalls vor Ort im Heim. Wie das Landratsamt Schwandorf mitteilte, sei es ein normaler Vorgang, dass die Polizei die Heimaufsicht im Rahmen des derzeit bayernweit geltenden Katastrophenfalls unterstütze. Klar sei zudem, dass derzeit die Betreuung der Bewohner Vorrang habe und „dass zu einem späteren Zeitpunkt zu bewerten sein wird, ob den Vorkommnissen im Heim gegebenenfalls auch eine strafrechtliche Relevanz zukommt“.
Probleme in der Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Küche des bisherigen Trägers wurden laut Landratsamt gelöst. Getränke wurden heute vom Roten Kreuz in Burglengenfeld beschafft. Da nach der Übergabe des Heims keine Arbeitskleidung mehr in dem betroffenen Gebäude vorzufinden war, stellt ab sofort A.I.B. die Arbeitskleidung. Für den Bedarf an Medikamenten hoher Priorität wurden Rezepte durch eine Burglengenfelder Arztpraxis erstellt.
Zum Bedarf der „Priorität 1“ gehören auch Stoff-und Einmalwaschlappen, die nur begrenzt verfügbar waren. Bis zur Wäscheanlieferung Anfang der Woche helfe das BRK-Heim in Burglengenfeld aus, so das Landratsamt weiter. „Wenn ein Heim für ein paar Tage einer anderen Trägerschaft unterstellt wird, sind viele Punkte abzuarbeiten. Das ist ein normaler Vorgang, der nicht überbewertet werden darf. Wir haben es unter tatkräftiger Mithilfe fleißiger Kräfte geschafft, Antworten auch dort zu finden, wo keine Fragen zu erwarten waren“, so das vorläufige Resümee des Landratsamtes.