Das Regensburger Modell-Projekt "WICOVIR" zur frühen Identifikation von Covid-19 an Schulen und Betreuungseinrichtungen wird mit einer Spende von 300.000 PET-Röhrchen zur Probensammlung unterstützt.
Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Familien gravierende Auswirkungen. Eltern sehen sich seit über einem Jahr der Herausforderung ausgesetzt, Beruf, Kinderbetreuung und Homeschooling miteinander zu verbinden. Kindern und Jugendlichen fehlen die sozialen Kontakte, die der Schul- und Kindergartenalltag mit sich bringt. Eine Rückkehr in den Präsenzunterricht ist derzeit nur möglich, wenn alle Kinder und Jugendliche regelmäßig auf Covid-19 getestet werden. Ein immenser zeitlicher Aufwand und Kostenfaktor, bedingt durch die hohe Anzahl an Einzelproben, die später im Labor auf das Virus überprüft werden müssen.
Regensburger Modell WICOVIR
Ein Regensburger Modell bietet Schulen und Kindergärten eine vielversprechende Öffnungsperspektive. Bereits der Name verrät, worum es geht: WICOVIR steht für „WO IST DAS CORONA VIRUS?“ und beschreibt ein Umwelt-Screening, das vom Wissenschafts- und Entwicklungs-Campus Regensburg (WECARE) gemeinsam mit Kollegen aus Erlangen und Wien entwickelt wurde. Es soll das Virus in großen Menschengruppen schnell identifizieren. Das Testen erfolgt dabei in zwei Schritten: Zunächst wird in einem Pool getestet, also bis zu 30 Personen aus einer Klasse oder Gruppe in einem Testvorgang. Gibt es ein positives Ergebnis im Pool, findet innerhalb dieser einen Gruppe eine Einzeltestung mit Rückstellproben statt, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.
Noch am selben Tag Ergebnisse
Entscheidend ist dabei der Zeitfaktor: Für den Test braucht es keinen Abstrich, sondern Rachenspülwasser, mit dem die Personen morgens gegurgelt haben. Der Gurgeltest ist unkompliziert und auch für kleinere Kinder gut durchführbar. Proben werden vor Ort in den Schulen gesammelt und gemeinsam getestet – und bei einem positiven Ergebnis gibt es noch am selben Tag Ergebnisse. „Damit umgehen wir die langen Wartezeiten der Labore“, freut sich der Regensburger Universitätsprofessor und Kindermediziner Prof. Dr. Michael Kabesch, ärztlicher Direktor der Klinik St. Hedwig der Barmherzigen Brüder in Regensburg und Leiter des Wissenschafts- und Entwicklungs-Campus Regensburg. „Außerdem vermeiden wir so Infektionsketten, die vor allem durch symptomfrei Infizierte innerhalb der Klassen entstehen könnten.“
300.000 PET-Röhrchen für Corona-Tests
Auch für Krones kann eine Entlastung von Familien nur durch die Öffnung von Schulen und Betreuungseinrichtungen erreicht werden. Grundvoraussetzung sind dafür praxisorientierte Testmöglichkeiten. Deswegen unterstützt das Unternehmen das Projekt mit 300.000 PET-Röhrchen zum Auffangen der Gurgelflüssigkeit sowie mit 2.000 Pool-Stationen, die am Hauptsitz in Neutraubling speziell gefertigt werden.
Bildquelle:Kamerafoto / sonstige |
Sebastian Bockisch