Trotz Vorankündigung gab es beim diesjährigen Blitzmarathon in der Oberpfalz 256 Geschwindigkeitssünder. Bayernweit waren es mehr als 7.000 Fahrzeugführer, die zu schnell unterwegs waren.
Beim achten Bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon vom 21. April, 6 Uhr, bis 22. April 2021, 6 Uhr, hat die Polizei in der Oberpfalz an insgesamt 96 Messstellen in der Oberpfalz 256 Geschwindigkeitssünder erwischt. Im Vergleich zum Blitzmarathon 2019 waren dies 109 Verstöße weniger. Insgesamt wurden 2021 binnen 24 Stunden bei insgesamt 15.278 Fahrzeugen Messungen durchgeführt. Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrzeugführer auf einer Landstraße im Landkreis Tirschenreuth. Bei zulässigen 100 km/h fuhr er mit 158 km/h. Der Pkw-Fahrer muss nun mit einem Bußgeld in Höhe von 240 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen. Die Beamten konzentrierten sich aber nicht alleine auf Geschwindigkeitsverstöße, sodass im Rahmen der durchgeführten Kontrollen 27 weitere Verstöße geahndet werden mussten. Hierbei handelte es sich beispielsweise um nicht angelegte Sicherheitsgurte oder die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt. In einem Fall wurde ein totalgefälschter philippinischer Führerschein vorgelegt und deshalb Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung erstattet.
Im zurückliegenden Corona-Jahr 2020 war die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle in der Oberpfalz im Vergleich zum Vorjahr um 19,5 Prozent zurückgegangen. Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit bleibt dennoch eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Im Jahr 2020 ereigneten sich 790 Verkehrsunfälle, deren Ursache in überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit zu sehen ist. Bei diesen Unfällen kamen im vergangen Jahr 20 Personen ums Leben und 487 Personen wurden verletzt.
Bayernweite Bilanz
Bayernweit hat die Polizei 7.036 Geschwindigkeitssünder erwischt. Beim Blitzmarathon 2019 waren es noch 10.821 Geschwindigkeitsverstöße. Den Höchstwert beim diesjährigen Blitzmarathon in Bayern erreichte ein Motorradfahrer, der auf der Staatsstraße 2020 bei Bubesheim mit 231 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 100 gemessen wurde. Ihm drohen eine Geldbuße von 1.200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten Speedmarathons, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk Roadpol koordiniert wurde. Beim achten Bayerischen Blitzmarathon haben rund 1.800 Polizisten 24 Stunden lang verstärkt die Geschwindigkeit an rund 2.100 möglichen Messstellen in ganz Bayern kontrolliert. Besonders im Visier waren Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird. Ziel war, alle Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeitslimits zu halten.