Die 27 deutschen (Erz-)Bistümer und die Deutsche Bischofskonferenz haben die Kirchenstatistik für das Jahr 2020 veröffentlicht. Daraus hervor geht, dass die Kirchaustritte hoch bleiben. In Regensburg etwa sind im vergangenen Jahr fast 10.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten.
Die jährliche Kirchenstatistik für das vergangene Jahr wurde am Mittwoch von den 27 deutschen (Erz-)Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht. Die Statistik zeigt, dass die Austrittszahlen auch im Bistum Regensburg auf sehr hohem Niveau liegen. Im Bistum Regensburg haben 9.436 Menschen den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Das entspricht einer Quote von 0,84 Prozent im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl von 1.122.311 Mitgliedern. Im Jahr 2019 traten 10.655 Menschen im Bistum Regensburg aus der Kirche aus. Das entspricht einer Quote von 0,93 % im Verhältnis von insgesamt 1.143.030 Mitgliedern.
Bayernweit gab in den (Erz‐)Bistümern 66.296 Austritte bei 6.161.920 Mitgliedern (Quote von 1,08). Die deutschen (Erz‐)Bistümer mussten insgesamt 221.390 Austritte bei 22.193.347 Mitgliedern hinnehmen, was einer Quote von 1,00 entspricht. Im Vergleich zu 2019 sind die Austrittszahlen bei den Katholiken allerdings um 18,8 Prozent gesunken (2019: 272.771). Aus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind im vergangenen Jahr 266.738 Menschen ausgetreten, bei 20.236.000 Mitgliedern (Quote von 1,32).
Austrittszahlen der bayerischen Bistümer
Neben Regensburg mussten auch die anderen bayerischen Bistümer im Jahr 2020 hohe Austrittszahlen in Kauf nehmen:
- Bistum Augsburg: 13.042 Austritte bei 1.246.736 Mitgliedern (Quote 1,05)
- Erzbistum Bamberg: 6.570 Austritte bei 645.088 Mitgliedern (Quote: 1,02)
- Bistum Eichstätt: 3.453 Austritte bei 380.422 Mitgliedern (Quote: 0,90)
- Erzbistum München‐Freising: 22.595 Austritte bei 1.610.420 Mitgliedern (Quote: 1,40)
- Bistum Passau: 4.014 Austritte bei 450.844 Mitgliedern (Quote 0,90)
- Bistum Würzburg: 7.186 Austritte bei 706.099 Mitgliedern (Quote 1,02)
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, sagte im Hinblick auf die vielen Kirchenaustritte, dass viele das Vertrauen verloren hätten und mit dem Kirchenaustritt ein Zeichen setzen möchten. "Wir nehmen das sehr ernst und müssen uns dieser Situation offen und ehrlich stellen und Antworten auf die Fragen geben, die an uns gerichtet werden. Dazu gehört an allererster Stelle die gründliche Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs", so Bätzing. Zudem gehöre die Frage nach Macht und Gewaltenteilung in der Kirche dazu.