Ein junges Pärchen musste von den Rettungskräften aus einer lebensbedrohlichen Lage befreit werden, nachdem ihr Sportboot aufgrund eines technischen Defekts antriebslos auf das Pfaffensteiner Wehr zusteuerte und mit großer Wucht dagegen prallte.
Zu einem Großeinsatz mit 100 Einsatzkräften von Berufsfeuerwehr, Rettungsdienst, DLRG, Wasserwacht und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung kam es am Montagabend ab 20.30 Uhr in Regensburg. Wie die Polizei mitteilte, steuerte ein antriebsloses Sportmotorboot, besetzt mit zwei Personen, direkt auf der Hochwasser führenden Donau auf das Pfaffensteiner Wehr zu.
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Gegen Wehrmauer geprallt
Das Boot als Spielball der reißenden Donau prallte schließlich hart gegen die Wehrmauer. Wie durch ein Wunder wurde es dadurch zumindest nicht so schwer beschädigt, dass es gleich zu sinken drohte, jedoch hatte die Donau mit ihren kräftigen Strudeln und Walzen unter der Wasseroberfläche das Boot fest in einem unruhigen Griff.
Insassen unverletzt
In schneller und enger Zusammenarbeit gelang es den Einsatzkräften, die beiden Bootsinsassen durch die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr unter Zuhilfenahme der ausgefahrenen Drehleiter aus ihrer lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Sie blieben äußerlich unverletzt, erlitten aber einen Schock.
Boot trotz Vertäuung gesunken
Nach Abwägung aller Gefahren bei einer Bergung des Sportbootes mit Innenborder-Antrieb entschied man sich für ein gutes Vertäuen des Bootes am Wehr und Hebung durch einen Kran am Folgetag. Wie gefährlich die Gesamtsituation für die Insassen letztlich war, zeigte sich aber innerhalb kurzer Zeit, in der das Boot trotz guter Vertäuung durch den kraftvollen Sog der Wassermassen über Backbord kenterte und sank. Für hier noch an Bord befindliche Passagiere hätte dies den sicheren Tod bedeutet.
Totalschaden von 40.000 Euro
Derzeit besteht die Hoffnung, dass die Vertäuung das gesunkene Boot zumindest noch vor dem Wehr hält, so dass dieses hier nicht durchgedrückt und in seine Einzelteile zerlegt wird. Der Totalschaden am Sportboot beläuft sich allerdings jetzt schon auf 40.000 Euro. Nachdem nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Vertäuung reißen und zurückschnalzende Enden den Personenverkehr auf dem Staustufenüberweg gefährden wird, bleibt dieser bis zum Folgetag gesperrt.
Update 20. Juli, 13 Uhr
Die Bergung des Sportbootes sollte am Dienstagmorgen fortgesetzt werden. Aufgrund der starken Strömung der Hochwasser führenden Donau und der wohl doch größeren Beschädigungen sank das Boot in der Nacht. Durch die gewaltigen Wasserwalzen im Bereich der Wehranlage wurde es vollständig zerstört. Von dem Boot, das in Kleinteile zerfetzt wurde, gehe derzeit keine Gefahr aus, so die Polizei.