In der vergangenen Woche überwachte die Polizei die Geschwindigkeit auf Landstraßen in der Oberpfalz. Das Resultat: Rund 2.200 Fahrzeuge wurden geblitzt.
Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit sind für mehr als ein Drittel der Verkehrsunfalltoten auf den Oberpfälzer Landstraßen ursächlich. Vor dem Hintergrund des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ führten die Polizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberpfalz in der Zeit von 12.07.2021 bis 19.07.2021 intensive Geschwindigkeitsüberwachungen auf Landstraßen durch. Gemessen wurde an 237 Messstellen. Das Ergebnis: von den über 87.242 kontrollierten Fahrzeuge mussten laut der Polizeipräsidium Oberpfalz 2.259 Geschwindigkeitsüberschreitungen geahndet werden.
Landstraßen im Fokus der Verkehrssicherheit
In der Oberpfalz kamen im letzten Jahr 47 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Davon wurden 35 auf Landstraßen getötet. In über einem Drittel der Fälle (13) war überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ursächlich.In puncto Verkehrssicherheit stehen daher die Landstraßen besonders im Fokus der Oberpfälzer Polizei. Die Erfahrungen zurückliegender Schwerpunktaktionen (z. B. Blitzmarathon) zeigen dabei, dass sich durch wiederkehrende Geschwindigkeitsüberwachungsaktionen die gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten und damit Unfallrisiken senken lassen.
Aktionswoche „Geschwindigkeitsüberwachung auf Landstraßen“
Im Aktionszeitraum führten alle Verkehrspolizeiinspektionen und Polizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberpfalz intensive Geschwindigkeitsüberwachungen auf Landstraßen durch. Koordiniert wurde die Aktion durch das zuständige Sachgebiet E 2 (Ordnungs- und Schutzaufgaben/Verkehr) beim Polizeipräsidium Oberpfalz.Zum Einsatz kam sämtliches Verkehrsüberwachungsgerät, d.h. mobile Geschwindigkeitsmessgeräte („Blitzer“), Handlaser-Messgeräte, Überwachungsfahrzeuge und der sog. „Enforcement Trailer“, ein mobiler Anhänger mit einem Lasermessgerät, das über längere Zeit selbständig Messungen durchführt.
Ziel der Aktion war es, insbesondere an gefährlichen Unfallhäufungspunkten auf Landstraßen das Geschwindigkeitsniveau zu senken, dabei vor allem gegen Raser konsequent einzuschreiten und bei Geschwindigkeitsüberschreitungen im Zuge von Anhaltekontrollen in verkehrserzieherischen Gesprächen Einsicht und eine Verhaltensänderung zu bewirken. Letztlich sollen durch ein geschärftes Bewusstsein für die Risiken und Folgen zu schnellen Fahrens Unfälle und das damit einhergehende Leid für Beteiligte und Angehörige vermieden werden.
Bilanz der Aktionswoche
Im Aktionszeitraum wurden oberpfalzweit Messungen bei über 87.242 Fahrzeugen durchgeführt. Hierbei waren 2.259 Fahrzeugführer mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt worden. Die bislang vorliegenden Messergebnisse durchgeführt mit Handlaser oder Überwachungsfahrzeugen ergibt eine mittlere zweistellige Anzahl an Fahrverboten.Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrzeugführer auf einer Landstraße im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Bei zulässigen 70 km/h fuhr er mit 159 km/h. Der Pkw-Fahrer hat nun mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 600 Euro, 2 Punkten und 3 Monaten Fahrverbot zu rechnen.
Selbstverständlich verfolgte die Oberpfälzer Polizei auch bei dieser Aktionswoche einen ganzheitlichen Ansatz. So mussten 108 weitere Verstöße geahndet werden. Bei den meisten Verstößen handelte es um nicht angelegte Sicherheitsgurte, die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Im Rahmen der Verkehrskontrollen wurden nicht nur verkehrsrechtliche Belange überprüft, sondern es wurde auch die Kriminalitätsbekämpfung im Auge behalten.
Zur Durchführung der Geschwindigkeitskontrollen waren in der Aktionswoche insgesamt 387 Beamte eingesetzt, die knapp 1.300 Einsatzstunden geleistet haben.
Fazit des Polizeipräsidiums Oberpfalz
Die Polizeibeamtinnen und -beamten der Oberpfalz trafen an den Kontrollstellen meist auf verständnisvolle und einsichtige Fahrzeuglenker, auch wenn der Anlass für das Gespräch mit der Polizei in manchen Fällen bei zu erwartenden Bußgeldverfahren, Punkten und Fahrverboten kein angenehmer war. Letztlich war den kontrollierenden Beamtinnen und Beamten wichtig zu vermitteln, dass die Geschwindigkeitsüberwachung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dient. Die Bilanz der Aktionswoche mit einer Vielzahl an Beanstandungen bestätigt dabei, dass Geschwindigkeitskontrollen ein Hauptaugenmerk der polizeilichen Arbeit bleiben müssen.Hierzu Polizeirat Andreas Schieder: „Die Geschwindigkeitsüberwachung ist ein zentrales Element der Verkehrssicherheitsarbeit. Wir lassen nicht locker mit solchen Aktionen auf die Gefahren nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit hinzuweisen. Wir möchten eine nachhaltige Bewusstseinsänderung bei den Verkehrsteilnehmern erreichen, um Verkehrsunfälle und deren Folgen möglichst zu minimieren und allen Verkehrsteilnehmern eine sichere Fahrt auch auf den Landstraßen zu ermöglichen.“
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PM /RN-Red