Der BUND testet regelmäßig Christbäume auf Pestizide. Das Urteil: Der Christbaum sollte am besten regional und bio sein, um Giftstoffe zu vermeiden.
„Wir werben bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, Bio-Weihnachtsbäume zu kaufen, die in den bayerischen Regionen ohne Kunstdünger und Pestizide aufgewachsen sind“, so Hans Lengdobler, stellvertretender Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Regensburg. „Wir möchten auch bei den Christbäumen wegkommen von langen Transportfahrten, die das Klima belasten, von Spritzmitteln, die in den meisten konventionellen Plantagen eingesetzt werden, und von Düngemittelrückständen, die oft die Gewässer und Trinkwasser belasten.“ Deshalb präsentiert der BN zur Adventszeit einen regionalen Einkaufsführer. In die recherchierte Anbieterliste für ökologisch erzeugte Christbäume konnten wiederum neue Anbieter aufgenommen werden, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Entscheidung leichter zu machen. Der BN wirbt aber auch bei Waldbesitzern, Plantagenbetreibern und Verkäufern, mehr Bio-Weihnachtsbäume anzubieten.
Drauß‘ vom Walde komm ich her
Der optimale Christbaum kommt direkt aus dem Wald, er fällt ohnehin bei der Waldpflege an. Hier gehen keine landwirtschaftlichen Flächen für Christbaumplantagen verloren und es wird auch kein Wald dafür gerodet, was zwar verboten ist, aber immer wieder mal vorkommt. Insgesamt werden leider relativ wenige Bäumchen direkt aus dem Wald angeboten. „Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus der Waldpflege anzubieten, bessere Bäumchen kann es nicht geben“, so Ralf Straußberger, Waldreferent des BN.
Bio-Baum ist beste Alternative
„Für die meisten Verbraucher ist deshalb ein bio-zertifizierter Christbaum aus Bayern die beste Alternative“, so Straußberger. Die Palette des pestizid- und düngerfreien Anbaus reicht von den hohen Standards der Bio-Anbauverbände Demeter, Bioland, Biokreis und Naturland, die der BN besonders empfiehlt, über die EU-Bio-Zertifizierung bis hin zu freiwilligen Selbstverpflichtungen von Anbauern.
BUND-Christbaumtest weist regelmäßig Pestizidrückstände nach
Ganz anders bei konventionell angebauten Bäumen: Im letzten Jahr hatte der BUND bundesweit Stichproben auf Rückstände an Pestiziden untersuchen lassen. Bei über der Hälfte der Ware wurde das Labor fündig. Auch wenn ein konventioneller Baum im Wohnzimmer wahrscheinlich nicht direkt gesundheitsschädlich ist, so ist doch der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen vor allem ein Problem für die Artenvielfalt: Die Gifte gelangen in Böden und Gewässer, sie töten oder schädigen Bienen und andere Insekten und sie zerstören Lebensräume von Nützlingen. Vier der im letzten Jahr in den Bäumen gefundenen Wirkstoffe sind hoch giftig für Bienen.
BUND Bayern / RNRed