Zum internationalen „Fur Free Friday“ appelliert auch die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN an die Modeindustrie, keinen Echtpelz mehr anzubieten.
Am heutigen Freitag, dem 26. November, findet der internationale Pelzfrei-Tag „Fur Free Friday“ statt. Traditionell machen an diesem globalen Aktionstag Tierschutzorganisationen weltweit auf die Grausamkeiten hinter dem Echtpelzgeschäft aufmerksam. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN aus Wien appelliert zu diesem Anlass eindringlich an die Modeindustrie, diesem tierquälerischen Material endgültig den Rücken zu kehren. Während ein Großteil internationaler Modeunternehmen Echtpelz bereits verbannt hat, halten einige wenige immer noch daran fest.
VIER PFOTEN
VIER PFOTEN setzt sich für ein pelzfreies Europa ein und ist offizieller Repräsentant des „Fur Free Retailer Program“ in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Südafrika und Australien. Dieses kennzeichnet Einzelhändler, die sich schriftlich zu einem Pelzverzicht verpflichtet haben. Es hilft Kundinnen und Kunden dabei, garantiert pelzfreie Mode zu finden – denn ob es sich um Echtpelz oder Kunstpelz handelt, ist oft schwierig zu unterscheiden, da Echtpelz oft geschoren, gefärbt oder als Material-Mix angeboten und darüber hinaus oft nicht als solcher deklariert ist. Mit dem Fur Free Retailer-Label kann man auf Nummer sicher gehen, dass es sich um keinen echten Pelz handelt.
VIER PFOTEN deckt Tierquälerei auf
Obwohl einige Modehäuser bereits auf Kunstpelz umgestellt haben, gibt es immer noch Labels, die nach wie vor auf Echtpelz setzen. So auch ein österreichischer Modehersteller, der aber stets betont, nur „nachhaltige“ Pelze von Marderhunden zu verwenden, die laut Eigenaussage aus „kontrollierten skandinavischen Zuchtbetrieben“ stammen. VIER PFOTEN liegt allerdings aktuelles Foto- und Videomaterial aus finnischen Pelzfarmen des Lieferanten des Modeherstellers vor, die das Gegenteil belegen: Die Tiere sind in enge Käfige gepfercht und stehen auf Gitterdraht – ohne Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten ausleben zu können. Auch extremes Tierleid ist zu sehen. Eine Aufnahme zeigt einen Marderhund, dessen Auge von einem Gitterstab gepfählt wurde. Im Hintergrund ist das Schreien der anderen Tiere zu hören.
„Es gibt keinen ethisch oder nachhaltig produzierten Pelz“
Annika Kreuzer, Kampagnenverantwortliche für Textilien bei VIER PFOTEN, ist überzeugt: „Diese Aufnahmen beweisen einmal mehr: Es gibt keinen ethisch oder nachhaltig produzierten Pelz – egal, von wo er kommt und welches Tier dafür leiden musste. Pelztierhaltung ist überall auf der Welt grausam.“ Sie fordert daher, dass Geschäfte und Modehäuser nicht länger von diesem Tierleid profitieren dürften und jetzt aus dem Pelzverkauf aussteigen müssten.
Liste pelzfreier Unternehmen wächst
Trotzdem steigt die Zahl internationaler Modeunternehmen, die mittlerweile auf Echtpelz verzichten. So konnte VIER PFOTEN vor einigen Monaten das Modelabel Madeleine davon überzeugen, ab dieser Saison keine Echtpelzprodukte mehr in den Kollektionen anzubieten. Auch die Liste der pelzfreien Unternehmen, die sich im Rahmen des „Fur Free Retailer Programs“ öffentlichkeitswirksam gegen Echtpelz aussprechen, wird immer länger – mittlerweile zählt das Programm, dessen offizieller Repräsentant in Deutschland VIER PFOTEN ist, mehr als 1.500 Marken.
Kreuzer betont, dass die Erfahrungen gezeigt hätten, dass Unternehmen, die aus dem Echtpelzverkauf aussteigen, sehr viel Zuspruch und positive Reaktionen von Kundinnen und Kunden bekommen. „Echtpelz ist nicht mehr zeitgemäß. Mode ohne Pelz ist nicht nur tierfreundlicher, sondern eröffnet auch neue Perspektiven.“
VIER PFOTEN / RNRed