Der Markt Regenstauf hat sich fest vorgenommen "Fairtrade-Town" zu werden und hat hierfür einen fair gehandelten Kaffee namens "Oherrn-Kaffee" herausgebracht.
Wer einen Termin beim Regenstaufer Bürgermeister Schindler hat, muss an seiner Vorzimmerdame Silvia Bruckmüller vorbei. Sie koordiniert seine Termine, organisiert Treffen und Meetings, verfasst Schreiben und vieles mehr. Kurz: Sie managt den dienstlichen Tagesablauf des Gemeindeoberhaupts. Neben all diesen Aufgaben kocht sie auch den Kaffee für den Bürgermeister und seine Besucher.
Bereits seit geraumer Zeit gibt es im Rathaus Fairtraide-Kaffee, seit Kurzem aber wird der „Oherrn-Kaffee“ im Vorzimmer aufgebrüht. „Es ist ein gutes Gefühl, dass wir im Rathaus durch Fairtrade-Kaffee mithelfen, die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Kaffeeregionen zu verbessern“, freut sich Silvia Bruckmüller.
Bewerbung als „Fairtrade-Town“
Der Oherrn-Kaffee entstammt einer Idee der Steuerungsgruppe „Fairtrade“, die mit dem Beschluss des Marktgemeinderates, Regenstauf solle „Fairtrade-Town“ werden, ins Leben gerufen wurde. Bei regelmäßigen Treffen sammelt die Steuerungsgruppe Ideen, sucht Wege diese umzusetzen und unterstützt die Fairtrade-Beauftragte Ulrike Pesold bei der Umsetzung und Dokumentation.
Im Spätsommer dieses Jahres, verzögert durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen, waren die erforderlichen Kriterien erfüllt und Ulrike Pesold konnte die Bewerbung an den, für die Zertifizierung zuständigen, TransFair e. V. weiterleiten. „Wir rechnen noch vor Weihnachten mit der Verleihung des Titels „Fairtrade-Town Regenstauf“, zeigt sich Pesold zuversichtlich.
„Oherrn-Kaffee“ als fair gehandelte Eigenmarke
Über die für die Bewerbung erforderlichen Kriterien hinaus hatten die Mitglieder der Steuerungsgruppe die Idee, einen fair gehandelten „Markt Regenstauf Kaffee“ heraus zu bringen. „Das wäre nicht nur ein schönes Souvenir für unsere Urlaubsgäste, sondern auch ein Geschenk oder kleines Mitbringsel für alle Regenstaufer“, unterstützt Harald Ostermeier, Sprecher der Steuerungsgruppe, die Idee. Nun ging es daran, dem Kaffee einen eingängigen Namen und ein ansprechendes Erscheinungsbild zu geben. Schnell kamen die Beteiligten überein, ein „Oherrn-Kaffee“ soll es sein. Der Oherr und die damit verbundene Oherrn-Sau ist aus der Symbolik von Regenstauf nicht mehr wegzudenken und bezieht sich auf die Oherrn-Sage (nachzulesen in „Oberpfälzer Sagenbrunnen in Regenstauf“, erhältlich in der Marktkasse im Rathaus Regenstauf).
Der Werbering unterstützte das Vorhaben und übertrug dem Markt Regenstauf die Rechte an dem Bild der Oherrn-Sau für das Label des neuen Kaffees. Das Design des Etiketts wurde in Zusammenarbeit mit der auf Fairtrade-Produkte spezialisierten Firma Cernydesign eco entwickelt. Die Oherrn-Sau ziert nun neben dem Oherrn-Taler auch den neuen Fairtrade-Kaffee des Marktes.
Jetzt schon an Weihnachten denken!
Beim Oherrn-Kaffee handelt es sich um einen Cafè Crema aus Peru. Dank der schonenden Langzeitröstung besticht der Kaffee mit feiner, samtweicher Crema und Noten von Bitterschokolade. Der Kaffee besteht zu 100 Prozent aus Bio-Arabica-Bohnen und stammt von der Kleinbauernkooperative Oro Verde, die 1999 im Norden Perus gegründet wurde. So wollte man sich durch den Fairen Handel gegen Armut und Ungerechtigkeit wehren. Und das erfolgreich, denn heute hat Oro Verde 1.200 Mitglieder.
Markt Regenstauf / RNRed