Suizid ist bei Kindern und Jugendlichen eine der häufigsten Todesursachen. Aus diesem Grund schulte die Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz in Regensburg über hundert Oberpfälzer Lehrerinnen und Lehrer zum Thema Suizidprävention bei Kindern und Jugendlichen.
Suizid stellt bei jungen Menschen unter 18 Jahren eine der häufigsten Todesursachen dar. Aktuelle Studien zeigen, dass rund 37 Prozent der Kinder und Jugendlichen schon mindestens einmal über Suizid nachgedacht haben. Aus diesem Grund setzen sich die Expert*innen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie (KJPP) der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) in Regensburg unter anderem für Prävention und Aufklärung ein. Erst kürzlich nutzten insgesamt 104 Lehrkräfte aus der ganzen Oberpfalz ein kostenfreies Online-Schulungsangebot der medbo.
Es nicht soweit kommen lassen
Weil besonders Lehrerinnen und Lehrer eng mit Kindern und Jugendlichen zusammen arbeiten, ist es umso wichtiger, diese für das Thema Suizid zu sensibilisieren und sie für ein richtiges und rechtzeitiges Eingreifen fit zu machen. Deshalb organisierte Prof. Dr. Romuald Brunner, Ärztlicher Direktor der medbo in Regensburg, mit seinem Team jetzt erstmals Schulungen für 104 Oberpfälzer Lehrerinnen und Lehrer: „Hinschauen, Erkennen, Helfen“ war dabei die Devise.
Strategien im Umgang mit Schüler*innen
Die mehrfach angebotene, etwa einstündige Online-Schulung vermittelte dem Lehrpersonal niederschwellig und unkompliziert die Warnzeichen einer psychischen, insbesondere einer suizidalen Krise bei Kindern und Jugendlichen. Im Fokus standen Strategien in der Gesprächsführung mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern, der Umgang mit den Eltern und die Frage, wie man Kinder und Jugendliche dazu motiviert, sich Hilfe zu suchen und Hilfsangebote anzunehmen.
Hohe Nachfrage zeigt Wichtigkeit des Themas
„Die große Nachfrage an unserer Schulung zeigt, wie groß der Informationsbedarf beim Lehrpersonal ist. Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen und der Umgang damit ist ein wichtiges Thema, für das wir gerade in diesen schwierigen Zeiten alle sensibel sein sollten“, betont Prof. Brunner.
Ein starkes Netzwerk
Durchgeführt wurden die kostenfreien Seminare von Prof. Dr. Romuald Brunner und Dr. Stephanie Kandsperger, Leitende Oberärztin der KJPP. Die Teilnehmenden erhielten im Anschluss eine Teilnahmebescheinigung und ausführliche Unterlagen.
Die Idee zu den Schulungen stammte dabei aus dem Netzwerk der diesjährigen Regensburger Aktionswochen Seelische Gesundheit, die gerade im Oktober stattgefunden haben (www.seelischegesundheit-regensburg.de).
Tippgeber zum konkreten Thema „Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen“ war insbesondere Klaus Nuissl, medbo EX/IN-Genesungsbegleiter, der sich seit Jahren im Betroffenenverein „irren ist menschlich“ e.V. engagiert. Neben der medbo und „irren ist menschlich“ haben nicht zuletzt auch die Regensburger Erziehungsberatungsstelle, kopfhoch.de und das Landratsamt Regensburg zum Gelingen der Schulungen beigetragen.
medbo – Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz
Die medbo bietet medizinische Leistungen in den Fachgebieten Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Neurologie, Neuroradiologie sowie Forensik an. Das Unternehmen betreibt dazu Kliniken, Ambulanzen, Institute und Pflegeheime zur Versorgung der etwa eine Million Einwohner der Oberpfalz. Seine Einrichtungen befinden sich in Amberg, Cham, Parsberg, Regensburg, Weiden und Wöllershof.
Als Krankenhausträger verbindet das Unternehmen in besonderer Weise die Aufgaben einer differenzierten regionalen und überregionalen Versorgung auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau mit den Möglichkeiten von Forschung und Lehre.
Drei Kooperationskliniken der Universität Regensburg zählen ebenso zur medbo wie das Institut für Bildung und Personalentwicklung IBP, das größte Bildungsinstitut im Gesundheitsbereich in Ostbayern, und die medbo Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe Regensburg.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Seite www.medbo.de
medbo KU / Renate Neuhierl / RNRed