Am Wochenende wurde der neue Interims-ZOB in Regensburg eröffnet. Nach knapp neun Monaten Bauzeit erfolgte damit der erste Schritt zur Neugestaltung des Bahnhofsareals.
Nach neunmonatiger Bauzeit wurde am Samstag, dem 11. Dezember, der Interims-ZOB eröffnet. das Stadtwerk.Mobilität übernimmt den Betrieb des Busbahnhofs. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat zusammen mit Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann sowie Sandra Schönherr, Betriebsleiterin bei das Stadtwerk.Mobilität, symbolisch das rote Band durchschnitten.
Busverkehr während Bauarbeiten gesichert
Die ersten Busse fuhren, wie geplant, pünktlich zum Fahrplanwechsel der Bahn am Sonntag, dem 12. Dezember, von ihrem neuen Standort aus los. Der provisorische Busbahnhof ist ein wichtiger Schritt hin zur Neugestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes. Er stellt sicher, dass der Busverkehr während der künftigen Bauarbeiten rund um den Regensburger Hauptbahnhof weiter reibungslos funktioniert.
Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer äußert sich zufrieden: „Ich freue mich, dass wir heute einen Meilenstein des Großprojektes ‚Kepler+‘ erreicht haben und so die Situation für die Fahrgäste verbessern und den Öffentlichen Personennahverkehr weiter attraktiv halten können.“
Positive Unterstützung für Mobilitätswende
Sandra Schönherr, Betriebsleiterin bei das Stadtwerk.Mobilität und Mitglied der Geschäftsführung des RVV, betonte: „Endlich ist es soweit – wir können den neuen vorübergehenden Busbahnhof auf dem Kepler-Areal in Betrieb nehmen. Dies lässt den ÖPNV in Regensburg und der Region noch näher zusammenrücken. Die kurzen Umsteigewege zwischen Regional- und Stadtbussen sind eine charmante, praktische und auch sichere Lösung für unsere Fahrgäste, bis der endgültige Umsteigeknotenpunkt am Hauptbahnhof fertig ist. Wir bedanken uns bei der Stadt Regensburg, der GfN (Gesellschaft zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Regensburg mbH) und dem RVV, dass wir nun von hier aus gemeinsam Regensburg und die Region bewegen und sind sehr zuversichtlich, dass dies die Mobilitätswende positiv unterstützen wird.“
Interims-Busbahnhof ohne provisorisches Ambiente
Auch wenn der Name für eine Zwischenlösung steht, so hat die Stadt Regensburg darauf geachtet, dass der Busbahnhof für die Reisenden einen vollwertigen Verkehrsknotenpunkt bedeutet. Elf Haltestellen sind für den Stadtbusverkehr vorgesehen, 13 Haltestellen für die Regionalbusse sowie eine Haltestelle für den Altstadtbus. Der Interims-ZOB wird zur besseren Orientierung klar nach Haltestellenbereich Hauptbahnhof A/B/C gegliedert. Jeder Abschnitt hat überdachte Wartebereiche und ist niederschwellig zu erreichen.
- Im Bereich A (blau) fahren an sechs Bussteigen überwiegend die Stadtbusse ab. Dort sind windgeschützte Wartemöglichkeiten, Ticketautomaten sowie Digitalanzeigen zu den Bussen zu finden.
- In den Bereichen B (grün) an der Albertstraße und C (rot) an der südlichen Maximilianstraße fahren Regional- und Stadtbusse gemeinsam ab.
Am Ernst-Reuter-Platz wurde für die ein- und ausfahrenden Busse ein Kreisverkehr eingerichtet. In der D.-Martin-Luther-Straße wird außerdem aus Lärmschutzgründen abschnittsweise eine Tempo-30-Regelung eingeführt.
Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs
Christine Schimpfermann, Planungs- und Baureferentin der Stadt Regensburg zum neuen I-ZOB: „Unser Anliegen ist es, das gesamte Areal im Bahnhofsbereich neu zu gestalten und der I-ZOB ist ein wesentlicher Bestandteil in der Gesamtplanung. Wir wollten den Bürgerinnen und Bürgern einen Busbahnhof bieten, der zwar noch nicht an seiner finalen Stelle steht, aber sich schon wie ein richtiger Busbahnhof anfühlt. Wir möchten die Verkehrswende voranbringen und daher ist es so wichtig, den Öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Rad- und Fußwege erhalten darüber hinaus einen größeren Stellenwert und der Autoverkehr im Bahnhofsumfeld wird nachhaltig reduziert.“ Auch eine öffentliche Toilettenanlage wurde errichtet.
Mit den Baumaßnahmen ging auch im Jahr 2021 eine Veränderung in der Verkehrsführung einher. „Dank enger Abstimmung mit allen Projektbeteiligten konnten wir die Verkehrsbeeinträchtigungen über die gesamte Bauphase in kleinen Abschnitten einführen. Aber natürlich bedeutet die Reduzierung von Autoverkehr in diesem Bereich eine Änderung in den Gewohnheiten vieler Regensburgerinnen und Regensburger“, so Schimpfermann weiter. Die Stadt Regensburg bedankt sich bei allen Projektbeteiligten und baubegleitenden Unternehmen, die den I-ZOB im gestellten Zeitrahmen fertig gestellt haben. Auch für die Geduld vieler Autofahrer während der Baumaßnahme bedankt sich die Stadt.
Bahnhofstraße für Individualverkehr gesperrt
Nach Inbetriebnahme des Interims-ZOB wird die Bahnhofstraße vor dem Bahnhofsplatz ab dem 13. Dezember für den Individualverkehr gesperrt. Der Bahnhof ist dann von beiden Seiten weiterhin erreichbar, aber eine Querung von Ost nach West und umgekehrt ist nicht mehr möglich. Auch wird die westliche Albertstraße zwischen Maximilianstraße und dem „Milchschwammerl“ nur noch von Bussen, Taxis und Anliegern befahrbar sein „Wir verstehen, dass diese Änderung, gemeinsam mit der Sperrung der südlichen Maximilianstraße für den Autoverkehr eine große Umstellung bedeutet“, so Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs kann an dieser Stelle aber auch nur gleichzeitig mit der Reduzierung der Durchfahrtsmöglichkeiten für Autofahrer einhergehen“, unterstreicht die Oberbürgermeisterin bei der Eröffnung.
Tiefgarage für Autos und hunderte Fahrräder
Im Bereich der Bahnhofstraße werden ab Frühjahr 2022 archäologische Sondierungsarbeiten stattfinden. Mit der Durchführung eines Wettbewerbs soll eine attraktive stadträumliche Neugestaltung des nördlichen Bahnhofsplatzes ebenso wie die qualitätsvolle Integration einer Tiefgarage sichergestellt werden. Geplant ist nicht nur eine Tiefgarage für Autos, sie soll auch Platz bieten für etliche hundert Fahrräder. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Tiefgarage ist frühestens 2024 zu rechnen und anschließend kann die Oberflächengestaltung inklusive des Busbahnhofes beginnen.
Der Interims-ZOB bleibt bis zur Inbetriebnahme des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs in Betrieb. Anschließend wird er zurückgebaut und das Kepler-Areal unter Beteiligung der Regensburger Bürgerinnen und Bürger neugestaltet.
Projekt Kepler+
Das Projekt Kepler+ umfasst das rund 80.000 Quadratmeter große Bahnhofsareal. Dieses wird in den kommenden Jahren komplett umgestaltet. Geplant sind ein neuer Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) für einen zukunftsfähigen ÖPNV, eine Tiefgarage, ausreichend Abstellplätze für Fahrräder sowie die Umgestaltung der Verkehrs-, Frei- und Grünflächen, auf denen Fußgänger und Radfahrer Vorrang haben. Alle Hintergründe und aktuelle Informationen zu Kepler+ sowie zum Interims-ZOB sind auf der Projektwebsite zu finden: https://www.regensburg.de/keplerplus
Stadt Regensburg / RNRed