Im Spitzenspiel des 15. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga holte der ESV 1927 Regensburg gegen den Bundesligaabsteiger Kurpfalz Bären Ketsch einen Punkt.
Die Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg holten im Spitzenspiel des 15. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga mit einer Energieleistung sechs Tore auf und sicherten sich so einen Punkt. Das 27:27(14:17) gegen den Bundesligaabsteiger Kurpfalz Bären Ketsch ist das i-Tüpfelchen auf einer glänzenden Hinrunde des Aufsteigers.
Guter Start trotz Langzeitverletzten
Angesichts einiger Spielabsagen in der Bundesliga waren die Bunkerladies froh, dass das Kräftemessen mit den Kurpfalz Bären wie geplant stattfinden konnte. Der ESV, der neben den Langzeitverletzten auch auf Kreisläuferin Julia Drachsler verzichten musste, startete mit viel Esprit in die Partie. In der Anfangsphase konnte sich Spielmacherin Anna Fuhrmann mehrfach in Szene setzen und drei Treffer erzielen.
Viele technische Fehler
Ein früher Torhüterwechsel der Gäste aus dem Nordwesten Baden-Württembergs brachte den Motor der Regensburgerinnen dann gehörig ins Stottern. Einige klare Möglichkeiten wurden von Keeperin Johanna Wiethoff vereitelt, obendrein ließen sich die Bunkerladies immer mehr von der aggressiven 5:1-Deckung der Bären abkochen. Die Oberpfälzerinnen leisten sich ungewohnt viele technische Fehler, die Ketsch zu einfachen Toren nutzen konnte.
Erfolgreiche Einwechslung
Ein 11:17-Rückstand war die logische Konsequenz und gleichzeitig ein ganz dickes Brett, das es zu bohren galt. In der Schlussphase des ersten Durchgangs machte sich die Einwechslung von Norá Mestyán bezahlt: Einige Paraden und ein Konterpass der 18-Jährigen sorgten dafür, dass die Gastgeberinnen noch auf den 14:17-Halbzeitstand verkürzen konnten.
Chancen immer wieder abgeblockt
Nach dem Seitenwechsel stellte der ESV eine gute Deckung und machte es Ketsch richtig schwer, Tore zu erzielen. Mit Fortuna war die Truppe von Csaba Szücs aber nicht gerade im Bunde: Jedes Mal wenn Regensburg die Chance auf den Ausgleich hatte, verhinderten vom Block ins Tor abgefälschte Würfe oder ärgerliche Gegentreffer in Überzahl das Erfolgserlebnis. Die aufwendige Abwehrarbeit hatte die Ketscherinnen aber viel Kraft gekostet: Das Team von Trainerin Franziska Steil, die 2009 selbst unter Szücs gespielt hatte, verlor nun viele Zweikämpfe und war häufig in Unterzahl.
Spannende Schlussphase
Der ESV, bei dem Kreisläuferin Sara Mustafic ein ganz starkes Spiel machte, kam so in Schlagdistanz. In der spannenden Schlussphase bewies Linkshänderin Franziska Peter dann Nerven wie Drahtseile: Zwei Strafwürfe – in den letzten wenigen Sekunden vor der Schlusssirene – brachte Peter an Torhüterin Leonie Moormann vorbei und sicherte ihren Farben das verdiente Unentschieden.
Ziel bereits in Hinrunde erreicht
Trainer Csaba Szücs war begeistert vom Kampfgeist seines Teams: „Gegen einen Bundesligaabsteiger sechs Tore aufzuholen, ist beeindruckend. Die unangenehme Deckung Ketschs hat uns das Leben sehr schwer gemacht, aber die Mädels haben mit unbändigem Willen sich für ihren Einsatz am Ende doch noch selbst belohnt“, zog der erfahrene Coach wieder einmal seinen Hut vor der Mannschaft. „20 Punkte hatten wir uns eigentlich als Saisonziel gesetzt gehabt, die haben wir nun schon nach der Hinrunde. Das ist sensationell für einen Aufsteiger, großes Kompliment an die Mannschaft und den Trainer“, fasste der Sportliche Leiter Robert Torunsky die ersten 15 Spieltage des Abenteuers 2. Handball-Bundesliga zusammen.
ESV 1927 Regensburg:
Tor: Natalia Krupa, Norá Mestyán
Feld: Franziska Peter 6/2, Sara Mustafic 5, Johanna Brennauer 5/1, Amelie Bayerl, Anna Fuhrmann, Nicole Lederer je 3, Nicole Schiegerl 2 sowie Franziska Höppe, Carina Vetter, Diana Stefan und Lea Röhrl (n. e.).
ESV 1927 Regensburg / RNRed