Nachdem bereits vergangene Woche in Regensburg Betrüger von einem Ehepaar tausende von Euro erbeuteten, kam es nun im Landkreis Schwandorf erneut zu einem Telefonanruf eines angeblichen Microsoft Mitarbeiters. Die Polizei warnt und erklärt, wie Sie sich vor solchen Maschen schützen können.
Wie die Polizeiinspektion berichtet, erhielt ein 52-jähriger Schwandorfer am Dienstagnachmittag einen Anruf eines angeblichen Microsoft-Mitarbeiters. Auf diese Weise versuchte er, einen hohen Geldbetrag von dem Mann zu erbeuten.
Zugriff über Team Viewer erlangt
Der Betrüger gaukelte vor, dass auf dem PC des 52-Jährigen und auch auf der Software des Onlinebankings eine Schadsoftware vorhanden sei. Um die angebliche Schadsoftware beseitigen zu können, überredete er den 52-Jährigen dazu, das Programm Team Viewer zu installieren. Über dieses Programm hatte der Betrüger dann Zugriff auf den Computer und das Handy des 52-Jährigen.
1.000 Euro auf ausländisches Konto
Dies nutzte der falsche Microsoft-Mitarbeiter aus und generierte eine Überweisung auf ein ausländisches Konto in Höhe von 1.000 Euro. Als der Geschädigte die Daten auf seinem Bildschirm sah, wurde er misstrauisch und beendete den Kontakt.
Kurze Zeit später erhielt der 52-Jährige einen Anruf seiner Bank mit der Nachfrage, ob er eine Überweisung in das Ausland autorisiert habe. Zum Glück konnte die Bank die Überweisung stoppen, sodass dem 52-Jährigen kein Schaden entstand.
Vergangene Woche hohe Summe erbeutet
Vergangene Woche hingegen erbeuteten Betrügern mit dem gleichen Vorwand bereits mehrere tausend Euro von einem Ehepaar. Im Zeitraum von 20. bis 21. Januar riefen falsche Microsoft-Mitarbeiter immer wieder bei dem Ehepaar aus Regensburg an. Sie gaben vor, dass sich auf dem PC des Paares ein Virus befinden würde. Um diesen zu beseitigen, sollten die beiden Geschädigten Programme auf ihren PC sowie auf ihre Mobiltelefone laden. Dabei wurden die Geräte mit Fernzugriffsmöglichkeiten versehen. Es wurden dann verschiedene Überweisungen ins Ausland getätigt. Das Ehepaar kam dadurch zu einem Schaden im unteren fünfstelligen Bereich.
Die weiteren Ermittlungen hierzu hat die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg übernommen.
So schützen Sie sich
Die Kriminalpolizei Regensburg gibt daher Tipps, wie Sie sich am besten schützen können:
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Seien Sie bei unbekannten Anrufen ohne vorherigen schriftlichen Kontakt stets misstrauisch und hinterfragen Sie im Zweifelsfall den Sachverhalt bei einer Polizeidienststelle.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten, wie etwa Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten wie beispielsweise PayPal heraus.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Was tun, wenn Sie Opfer wurden
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
- Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie außerdem unbedingt Anzeige bei der Polizei.
Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden.
Polizeiinspektion Schwandorf / Polizeiinspektion Regensburg / RNRed