Das Thema „Tod und Kinder“ ist in vielen Medien und in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabu. Dagegen möchte die Gemeinde Alteglofsheim mit einer Aktion zum Tag der Kinderhospizarbeit am Donnerstag, dem 10. Februar, vorgehen.
Am Donnerstag, dem 10. Februar, ist Tag der Kinderhospizarbeit. Das Thema „Tod und Kinder“ ist in vielen Medien sowie in der Öffentlichkeit jedoch immer noch ein Tabu. Aus diesem Grund starten Alteglofsheims Bürgermeister Herbert Heidingsfelder und Tobias Gotthardt, Mitglied des Landtages (MdL), eine Aktion anlässlich des Kinderhospiztages.
Zeichen der Solidarität
Wenn ein Kind sterben muss und es keine Rettung gibt, ist das sowohl für die Eltern und die Geschwister als auch für die Familie, Freunde und Freundinnen eine unfassbare Tragödie. „Wir wollen ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, sagte MdL Tobias Gotthardt, amtierender Vorsitzender des Bildungsausschusses und Mitglied der Kinderkommission des Bayerischen Landtags, bei seinem Besuch in Alteglofsheim. Auf seine Idee hin „tragen“ sämtliche Fahrzeuge der Gemeinde am Donnerstag die grünen Aktionsbänder des Bundesverbandes Kinderhospiz e. V. als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland. Volle Unterstützung für die Aktion gibt es von Bürgermeister Herbert Heidingsfelder: „Ein ernstes, ein wichtiges Thema - das viele betrifft.“
Aufmerksamkeit erzeugen und Hilfe ermöglichen
Oberstes Ziel des Aktionstages sei deshalb auch die Sensibilisierung: „Wir wollen zeigen, dass es Hilfe gibt und Aufmerksamkeit erzeugen“, sagt Bürgermeister Heidingsfelder. Deshalb würden sie gerne bei der Aktion des Bundesverbands Kinderhospiz mitmachen. Am Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar machen die grünen Bänder bundesweit aufmerksam auf die Anliegen betroffener Familien und die Arbeit der Kinderhospizeinrichtungen.
Aus sozialem Abseits holen
Der Bundesverband Kinderhospiz setzt sich gesellschaftlich dafür ein, eine Öffentlichkeit für das Tabuthema „Kinder und Tod“ zu schaffen und betroffene Kinder und Familien aus dem sozialen Abseits zu holen. „Weil es für viele ein schwieriges Thema ist und weil niemand mit dem Thema ,Kind und Tod‘ alleine gelassen werden darf, ist die Arbeit der Einrichtungen und ihres Dachverbands so ungemein wichtig“, sagte Heidingsfelder. „Familien mit einem Kind, dessen Lebenszeit begrenzt ist, kennen Emotionen wie Mut, Wut, Ohnmacht, Verzweiflung, Hoffnung und Bangen.“ Es gehe darum zu zeigen, dass es Menschen gibt, die Anteil nehmen und einen in dieser schweren Zeit begleiten – Stütze geben.
Beratungsstellen und Netzwerke unterstützen
Im Bayerischen Landtag nehme man sich der Thematik laut Gotthardt in besonderem Maße an: „Auch von der Landesebene her reichen wir Betroffenen die Hand, unterstützen Beratungsstellen und Netzwerke.“ Niemand, so der Landtagsabgeordnete, dürfe sich in einer solchen Situation alleingelassen fühlen: „Nicht das Kind, nicht die Familie.“ Auch wenn man den Tod letztlich nicht verhindern könne: Es gehe darum, sich gegenseitig zu tragen.
Tobias Gotthardt MdL (Freie Wähler) / RNRed