Die Stadt Hemau geht mit alternativen Methoden gegen den Eichenpro¬zessionsspinner vor. Wie diese aussehen und warum dafür 50 Nistkästen für Meisen in der Stadt und im Gemeindegebiet montiert wurden.
Mit einer alternativen Herangehensweise möchte die Stadt Hemau nun gegen den Eichenprozessionsspinner vorgehen. Die Idee besteht darin, dass Meisen die Raupen des Nachtfalters fressen sollen. Um hierfür Unterstützung zu leisten und zusätzlich den Vögeln einen art¬gerechten Wohnraum anzubieten, hat der städtische Bauhof 50 Nistkästen in der Stadt und im Gemeindegebiet montiert.
Natürliche Fressfeinde als ökologische Lösung
Bauhof-Leiter Ernst Böhm gibt Auskunft über die bisherige Vorgehensweise im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner: „Bislang sind wir dem Eichenprozessionsspinner durch Abflammen zu Leibe gerückt oder haben Spezialfirmen engagiert, die befallene Bäume mit Wachstumshemmern besprüht haben.“ 2021 seien quer verteilt über den kompletten Gemeindebereich circa 108 Bäume betroffen gewesen, wobei der Befall als mittelstark mit rückläufiger Tendenz einzustufen sei.
In diesem Jahr wird im Kampf gegen die Schmetterlingsraupen unterstützend eine ökologische Herangehensweise gewählt. Die Stadt Hemau möchte die natürlichen Fressfeinde der Raupen stärken und hat aus diesem Grund Nistkästen für Blau- und Kohlmeisen aufhängen lassen. Die Standorte der Kästen wurden entsprechend der letztjährigen Bekämpfungsschwerpunkte gewählt und befinden sich etwa entlang der Gemeindeverbindungsstraße zum Eichlberg, am Spielplatz im Adolf-Kolping-Ring, am Waldbad, am Waldkindergarten oder am Salvatorfriedhof. Angefertigt haben die Kästen Menschen mit Behinderung in einer Einrichtung des Bezirksklinikums Regensburg.
Schwere allergische Reaktionen durch Raupe
Speziell die Raupen des Schmetterlings können schwere allergische Reaktionen auslösen. Diese entstehen durch die Berührung mit den Nesselhaaren der Raupe. In der Regel schlüpfen diese Ende April bis Anfang Mai. Die Nistkästen wurden deshalb schon jetzt frühzeitig vor Beginn der Brutzeit der Meisen installiert.
Unterstützung heimischer Vogelarten
„Wir wollen nicht gleich mit der Giftkeule anrücken, sondern das Problem mit dem Eichenprozessionsspinner – soweit es geht – im Einklang mit der Natur lösen. Wenn wir mit der Aktion außerdem unseren heimischen Vogelarten etwas Gutes tun können, ist es umso besser“, freut sich Bürgermeister Herbert Tischhöfer über den positiven Nebeneffekt.
Stadt Hemau / RNRed