In einem Lokal in der Weidener Innenstadt kam ein Mann ums Leben und mehrere Personen wurden schwer verletzt. Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz gab nun neue Informationen zum Inhalt des Getränks, dem Zustand der Verletzten sowie dem Zusammenhang mit der Sperrung der Notaufnahme des Universitätsklinikums Regensburg bekannt.
Am Sonntag, dem 13. Februar, ging gegen 00.30 Uhr bei der Einsatzzentrale der Polizei in Regensburg telefonisch die Mitteilung ein, dass es bei mehreren Personen während eines Restaurantbesuchs in der Weidener Innenstadt zu erheblichen gesundheitlichen Schwierigkeiten gekommen sei. Bei Eintreffen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in dem Restaurant am Unteren Markt wurden verletzte Personen, teilweise auf dem Boden liegend, angetroffen. Sie wurden sofort medizinisch versorgt und in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert.
Aktueller Ermittlungsstand
Insgesamt wurden acht Personen, darunter fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 33 und 52 Jahren, unterschiedlich schwer verletzt. Sie alle sind beziehungsweise waren in der Oberpfalz wohnhaft. Ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf verstarb noch im Laufe der Nacht. Eine der Verletzten wurde ins Universitätsklinikum Regensburg verbracht, was in der Folge zur Sperrung der Notaufnahme sowie zu einem Dekontaminationseinsatz führte.
Rechtsmedizinische Untersuchung
Der Leichnam wurde am heutigen Montag, dem 14. Februar, rechtsmedizinisch untersucht. Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung ergaben sich nicht. Das Ergebnis der toxikologisch-chemischen Untersuchung steht noch aus. Die anderen Personen befinden sich zum Teil aktuell noch in medizinischer Behandlung. Zwei Personen konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen.
Mehrere Beweismittel sichergestellt
Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand haben die betroffenen Personen gemeinsam aus einer Champagnerflasche konsumiert, die sie in dem Restaurant bestellt hatten. In der Folge kam es zu den genannten Beeinträchtigungen. Die Polizei hat am Tatort mehrere Beweismittel sichergestellt, die zeitnah auch chemisch untersucht werden. Laut Laboranalyse befand sich in der Champagnerflasche die chemische Substanz MDMA, die oftmals als Ecstasy bezeichnet wird. Zur Unterstützung der Untersuchungen ist das Rechtsmedizinische Institut der Universität Erlangen eingebunden, darüber hinaus erfolgte die Kontaktaufnahme mit dem Bayerischen Landeskriminalamts.
Betreuungsgruppe für Geschädigte und Angehörige
Die Ermittlungen zu dem Fall wurden noch in der Nacht von der Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz übernommen und laufen nach wie vor auf Hochtouren. Sie werden in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Weiden geführt. Zur Aufklärung des Sachverhalts wurde die Sonderkommission „Markt“ gegründet. Zur Unterstützung der Geschädigten und deren Angehörigen setzt das Polizeipräsidium Oberpfalz die sogenannte Betreuungsgruppe ein, die als Ansprechpartner rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Das betroffene Restaurant wurde vorläufig geschlossen und für weitere Ermittlungen sichergestellt.
Zeugenaufruf
Personen, die das Geschehen heute Nacht beobachtet haben – insbesondere Gäste des Lokals vor beziehungsweise zur Ereigniszeit – und sich noch nicht mit der Polizei in Verbindung gesetzt haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0961/ 401-22 22 mit der Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz in Verbindung zu setzen. Der Zeugenaufruf richtet sich auch an Personen, die sonst sachdienliche Angaben zu diesem Sachverhalt machen können.
Zusammenhang zum Einsatz an Regensburger Klinik
Kurz nach dem Vorfall in Weiden wurde eine der Verletzten in ein Regensburger Krankenhaus verlegt. Dort kam es aufgrund der zunächst unklaren Umstände zu Vorsichtsmaßnahmen und einem Feuerwehreinsatz aufgrund vermuteter Gefahrenstoffe. Nachdem schnell geklärt werden konnte, dass für andere Personen keine Gefahr besteht, wurde der Einsatz abgebrochen.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed