Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Daher ist es für Betroffene oft ausschlaggebend, dass schnell eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfolgt – noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes. In diesem Fall können über eine App die Mobilen Retter alarmiert werden. Alle Hintergründe zur Mobile Retter-App sowie zur Registrierung.
Wenn ein Mensch einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, zählt jede Sekunde. Es muss so schnell wie möglich mit der lebensrettenden Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Ersthelfer, die schnell handeln, entscheiden oftmals, ob man einen Kreislaufstillstand überlebt oder nicht. In nur 40 Prozent der Fälle wird vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Herz-Druck-Massage begonnen. Hier kann die Mobile Retter-App zum lebensrettenden Instrument werden.
In Regensburg werden deshalb seit Juni letzten Jahres zusätzlich zum Rettungsdienst die Mobilen Retter alarmiert. Dies sind Personen, die speziell und regelmäßig in Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult werden. Hierzu zählen Rettungsdienstmitarbeiter, Pflegekräfte, Ärzte, Feuerwehrleute, Medizinische Fachangestellte und viele mehr.
Ausreichende Zahl an Rettern benötigt
Seit Projektstart im Juni haben sich bereits 600 Retter aktiv für das Ersthelfersystem freischalten lassen. Viele weitere haben sich bereits registriert und können demnächst als Mobiler Retter eingesetzt werden. „Ein Ersthelfersystem funktioniert nur, wenn ausreichend viele Retter registriert sind und das Netz der Ersthelfer sehr eng ist. Je mehr Personen Mobile Retter werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Falle einer Reanimation jemand, der in Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult ist, direkt in der Nähe ist“, so Landrätin Tanja Schweiger. „Ein herzliches Vergelt`s Gott an alle, die sich hier engagieren.“
So funktioniert die App
Wenn in der Integrierten Leitstelle Regensburg ein Notfall mit der Möglichkeit einer Reanimation gemeldet wird, wird über eine App auf dem Smartphone der Standort der Mobilen Retter lokalisiert. Sollte sich im Umfeld des Notfallortes ein Mobiler Retter aufhalten, erhält dieser einen Alarm und kann schnell Erste Hilfe leisten.Das Projekt „Mobile Retter Regensburg“ ist eine Kooperation des Universitätsklinikums Regensburg mit der Integrierten Leitstelle sowie dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Regensburg (ZRF) in Zusammenarbeit mit den Regensburger Kliniken.
Sinnvolle Ergänzung, die entscheidend sein kann
Seit Start der Mobilen Retter wurden bereits 85 mal Ersthelfer zu einer Reanimation entsendet. Die ersten Rückmeldungen von Seiten des Rettungsdienstes sind sehr positiv. Die Regensburger Notfallsanitäter und Notärzte sind über die schnelle professionelle Hilfe der Mobilen Retter am Notfallort sehr dankbar. Das Projekt soll das bestehende System aus Rettungsdienst und First Respondern nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und das Überleben bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verbessern.
Einfache Registrierung und Freischaltung
Die Registrierung und Freischaltung für das System Mobile Retter ist einfach online möglich. Hierzu wird ein Schulungsvideo auf der Homepage gezeigt. Mit dem Nachweis der Qualifikation zum Ersthelfer wird man für das System freigeschaltet. Unter der Webadresse https://mobile-retter-regensburg.de findet man alle notwendigen Informationen hierzu.
Wer kann sich registrieren
Um eine hohe Qualität der Reanimationsmaßnahmen durch die Ersthelfer sicherzustellen, richtet sich das Projekt „Mobile Retter Regensburg“ ausschließlich an Personen mit regelmäßiger Schulung in Herz-Lungen-Wiederbelebung (basic life support). Hierzu zählen beispielsweise:
- Rettungsdienstmitarbeiter
- Pflegekräfte
- Ärzte
- Feuerwehren
- Rettungsschwimmer
- Medizinische Fachangestellte
- Medizinstudenten
- u.v.a.
Die Mobilen Retter Regensburg bitten um Verständnis, dass medizinische „Laien“ nicht aktiv als Ersthelfer teilnehmen können.
Landkreis Regensburg / RNRed