Am Wochenende des 13. Februar kam nach einem Restaurantbesuch in der Weidener Innenstadt ein Mann ums Leben und mehrere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Das Polizeipräsidium Oberpfalz gab nun neue Informationen bezüglich der Champagnerflasche sowie dem gesundheitlichen Zustand der verletzten Personen bekannt.
Wie bereits berichtet, ging am Sonntag, den 13. Februar, gegen 00.30 Uhr bei der Einsatzzentrale der Polizei in Regensburg telefonisch die Mitteilung ein, dass es bei mehreren Personen während eines Restaurantbesuchs in der Weidener Innenstadt zu erheblichen gesundheitlichen Schwierigkeiten gekommen sei. Bei Eintreffen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in dem Restaurant am Unteren Markt wurden verletzte Personen, teilweise auf dem Boden liegend, angetroffen. Sie wurden sofort medizinisch versorgt und in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert. Die acht Personen hatten zuvor gemeinsam aus einer Champagnerflasche konsumiert, die sie in dem Restaurant bestellt hatten.
Aus Krankenhaus entlassen
Ein Mann ist im Laufe der Sonntagnacht verstorben, sieben weitere Personen kamen – zum Teil schwer verletzt – in umliegende Krankenhäuser. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilte, konnten mittlerweile alle Personen das Krankenhaus wieder verlassen.
Rötlich-braune Farbe und aromatisch-fruchtiger Geruch
Laut Untersuchungen eines Labors befand sich in der betroffenen Champagnerflasche kein Champagner, sondern die chemische Substanz MDMA, welche oftmals auch als Ecstasy bezeichnet wird. Die Flüssigkeit in der Flasche hatte eine rötlich-braune Farbe, die bereits nach kurzer Zeit nachdunkelte. Der Inhalt der Champagnerflasche hatte keinen auffälligen chemischen, sondern einen aromatisch-fruchtigen Geruch, allerdings war dieser nicht „champagnerartig“. Die Flüssigkeit enthielt darüber hinaus keine Kohlensäure und perlte auch nicht, wie für Champagner üblich.
Polizei mahnt vor Online-Käufen
Die betroffene Champagnerflasche wurde bereits einige Zeit vor dem Konsum über eine Online-Plattform bezogen. Daher mahnt die Polizei in diesem Zusammenhang auch zur Vorsicht beim Konsum von Getränken, deren Herkunft aufgrund eines nicht nachvollziehbaren Vertriebsweges unklar ist. Insbesondere bei Privatkäufen im Internet wird zur Achtsamkeit geraten.
Kein Vorsatz
Nach aktuellem Sachstand ergibt sich kein Verdacht auf strafbares Handeln von Personen in Weiden in der Oberpfalz. Derzeit ist vielmehr anzunehmen, dass die Flasche im guten Glauben an ein Originalprodukt im Internet erworben und anschließend ausgeschenkt wurde.
Fahndung nach Verantwortlichen für Manipulation
Die intensiven und umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz, die in enger Absprache und Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Weiden sowie dem Zollfahndungsamt München mit Dienstsitz in Weiden geführt werden, dauern an. Ein Schwerpunkt der Ermittlungen bezieht sich nun auf die Feststellung von etwaigen Verantwortlichen bezüglich einer späteren Manipulation der Flasche nach deren Produktion und Vertrieb.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed