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Junger Mann mit einem weißen T-Shirt, der gerade neben seinen Schulkameraden oder Kommilitonen sitzt. Er hat einen Stift in der Hand und lächelt.
© Rido81 / bigstockphoto.com

Aufgrund des derzeit vorherrschenden Fachkräftemangels fällt es vielen Unternehmen schwer, geeignetes Personal zu finden. Überdies sind aber auch immer mehr Unternehmen verzweifelt auf der Suche nach Auszubildenden. Warum das so ist und was Unternehmen nun machen sollten.

Die Jugend von heute ist kaum mehr gewillt, einen klassischen Ausbildungsberuf zu erlernen – so scheint es jedenfalls, wenn man die Zahl der Bewerber mit der Menge an freien Ausbildungsstellen vergleicht. Zum allgemein vorherrschenden Fachkräftemangel gesellt sich in einigen Branchen die zunehmende Verzweiflung bei der Suche nach Auszubildenden. Robert Brüderlein von der Agentur für Arbeit ordnet die derzeitige Situation am Ausbildungsmarkt ein. Er beschreibt, welche Branchen am stärksten zu kämpfen haben und gibt Tipps, wie Unternehmen ihre Attraktivität für künftige Azubis erhöhen können.

Viele Unternehmen klagen, dass sie keine Auszubildenden mehr bekommen. Ist der Azubimangel tatsächlich so groß und welche Branchen haben am meisten mit unbesetzten Ausbildungsstellen zu kämpfen?

Im vergangenen Berufsberatungsjahr (01. Oktober 2020 bis 30. September 2021) wurden der Agentur für Arbeit 5.461 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Dem gegenüber standen 3.137 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Alleine an diesen Zahlen erkennt man, dass die Ausbildungsstellen oftmals nicht besetzt werden können. Auf jede Bewerberin beziehungsweise jeden Bewerber entfallen rein rechnerisch 1,74 Ausbildungsstellen.

Am meisten unbesetzte Berufsausbildungsstellen waren in den Bereichen Verkauf, Kaufleute Einzelhandel, zahnmedizinische Fachkräfte, Kaufleute, Köche, Baugewerbe und im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei/Bäckerei) gemeldet. Wirklich „überlaufene“ Ausbildungsstellen gibt es aufgrund der insgesamt großen Diskrepanz zwischen Bewerbern und Stellen nicht.

Welche Konsequenzen für die Zukunft ergeben sich dadurch für die Unternehmen, die Wirtschaft und die Verbraucher?

Der Fachkräftemangel wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. Unternehmen müssen sich noch mehr mit den Themen Ausbildung und auch Weiterbildung der Beschäftigten befassen. Für den Verbraucher ergeben sich womöglich längere Wartezeiten auf Dienstleistungen und Güter.

Welchen Anreiz können Firmen schaffen, um Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter im Allgemeinen und auch speziell im Bereich Handwerk und Verkauf anzuwerben?

Unternehmen müssen sich attraktiv präsentieren. Für viele Arbeitnehmer wie auch Auszubildende entscheidet nicht nur das Einkommen, sondern auch Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Es lohnt sich für die Unternehmen auch ein zweiter Blick auf die Bewerberinnen und Bewerber. Gerade bei Ausbildungssuchenden werden häufig Zeugnisnoten als Ausschlusskriterium bei der Bewerbung angesehen. Einen wesentlich besseren Eindruck erhalten die Arbeitgeber durch die Möglichkeit eines Praktikums. Hier zeigen sich oftmals verborgene Talente und Fähigkeiten bei den Jugendlichen, ganz unabhängig von Noten und Zeugnissen. Sollten dennoch Defizite bei den Jugendlichen erkennbar sein, so kann die Agentur für Arbeit auch während der Ausbildung mit ausbildungsbegleitenden Unterstützungsmöglichkeiten helfen. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen.


Agentur für Arbeit / RNRed
Bildquelle: bigstockphoto.com | Rido81

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