Der Krieg in der Ukraine kommt nun immer mehr auch im Unterricht an und wird in zahlreichen Gesprächen und Diskussionen thematisiert. Unterstützt sollen die Schulen und Lehrkräfte im Umgang mit der Situation vom Kultusministerium werden.
Der Angriffskrieg auf die Ukraine durch Russland soll laut Kultusminister Michael Piazolo auch im Unterricht behandelt werden. Um das Thema Krieg und Flucht mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl an die Lernenden heranzutragen, erhalten die bayerischen Schulen Hilfe vom Bayerischen Kultusministerium. Um die teils beunruhigenden Bilder mit den Schülerinnen und Schülern aufzuarbeiten, werden den Lehrkräften mehre Angebote zur Verfügung gestellt.
Schulpsycholog:innen als erste Anlaufstelle
So hat das Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (KIBBS) ein Informationsschreiben mit Empfehlungen erstellt, wie die Schulfamilie mit der schwierigen aktuellen Situation bezüglich des Ukraine-Kriegs umgehen kann. Angegeben sind verschiedene Ansprechpartner für Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern mit entsprechenden Telefonnummern sowie hilfreichen Links. Besagte Hinweise wurden bereits Ende der vergangenen Woche über die Staatlichen Schulberatungsstellen an alle Schulpsychologinnen, Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte in Bayern verschickt. Diese stehen generell als Unterstützung an den Schulen sowie an den Staatlichen Schulberatungsstellen als Unterstützungssystem zur Verfügung.
Piazolo über den Umgang mit der Situation
Piazolo betont, dass der Krieg in der Ukraine sowie die schrecklichen Nachrichten und Bilder aus den Kriegsregionen alle sehr belasten würden: „Wir sind in Gedanken bei den Menschen im Kriegsgebiet und ebenso bei denen, die aus Angst um ihr Leben ihr Heimatland verlassen mussten. Wir hoffen und beten, dass es für sie möglichst bald wieder Normalität geben wird. Natürlich greifen unsere Lehrkräfte dieses allgegenwärtige Thema in den unterschiedlichen Fächern auf und binden es in den Unterricht ein. Ich danke allen Lehrkräften, dass sie in diesen schlimmen Zeiten wichtige Vertrauenspersonen für unsere Schülerinnen und Schüler sind und sensibel und mit viel Fingerspitzengefühl über dieses schwierige Thema sprechen“, so Piazolo.
Schnelle Eingliederung der Flüchtenden
Weiter ist geplant, den geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine möglichst ortsnah an den Schulen Unterricht zu erteilen. „Wir werden die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine in die entsprechenden Klassen für Geflüchtete in ganz Bayern aufnehmen. Wir lassen sie keinesfalls allein“, verspricht Piazolo und betont, dass im Freistaat an allen Schularten bewährte Instrumente eingerichtet seien, um geflüchtete Kinder und Jugendliche an den Schulen zu integrieren.
Zusätzliche Anlauf- und Hilfsstellen
Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (BLZ) und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) stellen Hintergrundinformationen und Materialien bereit, die Lehrkräfte dabei unterstützen, gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern das Thema Ukraine-Krieg verantwortungsvoll, situations- und altersgerecht im Rahmen der Politischen Bildung an den bayerischen Schulen zu behandeln. Die BLZ hat eine aktuelle historisch-politische Analyse zum Hintergrund des Ukraine-Kriegs von Prof. Dr. Klaus Gestwa online bereitgestellt und erarbeitet Angebote in ihrer Reihe „Zeit für Politik“. Das ISB stellt auf den Online-Plattformen www.historisches-forum.bayern.de und www.politischebildung.schule.bayern.de laufend aktualisierte Linklisten zu hochwertigen deutschsprachigen Online-Ressourcen zum Thema bereit.
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus / RNRed