Vor Kurzem schloss die Polizei Oberpfalz eine langfristige Operation ab, an deren Ende mehrere Verhaftungen und die Beschlagnahme verschiedener Rauschgifte und anderen verbotenen Gegenständen stand. Die Aktion erstreckte sich dabei über weite Teile der Oberpfalz und wird von der Polizei als großer Erfolg gewertet.
Wie die Polizei mitteilte, gelang ihr nach intensiven operativen Maßnahmen und durch enge Zusammenarbeit verschiedener Inspektionen ein Schlag gegen die Rauschgiftszene in der nördlichen Oberpfalz. Mittlerweile wurde nach Polizeiangaben bereits gegen sieben Personen Haftbefehle erlassen und mehrere Kilogramm Rauschgift beschlagnahmt.
Ermittlungsgruppe „Cuza“
Aufgrund vertraulicher Zeugenaussagen startete die Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz laut eigenen Angaben vor etwa drei Monaten mit operativen Maßnahmen gegen zwei Brüder aus Weiden. Die Polizei ermittelte aufgrund des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln gegen diese. Schnell fanden die Ermittler heraus, dass die mutmaßlichen Täter im Alter von 36 und 38 Jahren sehr intensiv mit verschiedensten illegalen Betäubungsmitteln handelten, so dass die Maßnahmen ausgeweitet wurden. Weiter stellte die Polizei fest, dass der Aktionsraum der Brüder sich nicht nur auf die Stadt in der nördlichen Oberpfalz beschränkte, sondern starke Bezüge in die Landkreise Schwandorf und Regensburg bestanden. Daraufhin wurde in einer Besprechung der Ermittlungsbehörden in Amberg und Weiden eine gemeinsame Ermittlungsgruppe „Cuza“ ins Leben gerufen. Die überwachten Tatverdächtigen begingen laut Polizei fast täglich Straftaten im Bereich des Rauschgifthandels. Zwei Abnehmer der Brüder konnten bereits im Januar 2022 bei sogenannten Beschaffungsfahrten von der Polizei festgenommen werden. Sie erwarben von der Gruppierung Marihuana und andere Betäubungsmittel im Kilobereich.
Vollstreckung der Haftbefehle
Letztlich wurden gegen vier Personen Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse in enger Absprache mit den Staatsanwaltschaften in Weiden und Amberg beim zuständigen Gericht beantragt. Diese gerichtlichen Beschlüsse wurden Mitte Februar mit Unterstützung von Spezialkräften der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg vollzogen. Zwei Brüder aus dem Bereich Nittenau im Alter von 21 und 26 Jahren wurden verhaftet. Weiter verhaftete die Kriminalpolizeiinspektion Hof einen 43-jährigen Abnehmer der Bande aus dem Landkreis Wunsiedel. Ein 31-jähriger Mann aus Regensburg wurde ebenfalls mit Haftbefehl durch Kräfte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg in seiner Wohnung verhaftet.
Flüchtiger aus Bezirksklinikum gefasst
Bei der Durchsuchung der Wohnhäuser im Landkreis Schwandorf wurde auch die Freundin des 26-jährigen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Zudem konnte hier ein 36-jähriger entflohener Gefangener aus dem Bezirksklinikum Regensburg festgenommen werden, nachdem dessen Fluchtversuch über ein Fenster und angrenzende Dachfläche scheiterte. Er wurde in die Einrichtung zurückgebracht. Alle festgenommenen Personen wurden laut Polizei am nächsten Tag dem Ermittlungsrichter in Weiden vorgeführt, der die Haftbefehle bestätigte. Die Mitglieder der Bande wurden anschließend in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Drogen und Diebesgut sichergestellt
In den beiden Anwesen im Landkreis Schwandorf konnten circa 300 Gramm Heroin, 2,7 Kilogramm Marihuana und 150 Gramm Haschisch sichergestellt werden. Weiter fanden die Beamten eine Cannabisplantage mit 100 gut entwickelten Pflanzen vor, die ebenfalls beschlagnahmt wurde. Neben Rauschgift in großen Mengen konnten auch Handy-Plagiate, mehrere Tausend Euro Bargeld sowie verschiedene Werkzeuge, die aus Diebstählen stammen, sichergestellt werden. Durch das einvernehmliche und intensive Zusammenwirken der Kriminalpolizeiinspektion in Amberg und Weiden, zusammen mit den zuständigen Staatsanwaltschaften, gelang ein entscheidender Schlag gegen die Rauschgiftszene in der mittleren und nördlichen Oberpfalz.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed