Im Landkreis Tirschenreuth eröffnet der bayerisch-böhmische Geschichtspark seine Saison. Das Mittelalter-Museum beeindruckt mit realistischen und lebensnahen Gebäuden und Aktivitäten aus der Zeit der Ritter.
In der bayerisch-böhmischen Grenzstadt Bärnau im Landkreis Tirschenreuth in der nördlichen Oberpfalz können Besucher auf einzigartige Weise in die Vergangenheit eintauchen. Ein in dieser Form bundesweit einzigartiger Geschichtspark lässt Gäste in das Leben eines kleinen slawischen Dorfes des Mittelalters eintauchen. Am vergangenen Wochenende eröffnete der Park seine neue Saison.
Vom Häuserbau bis Bogenschießen
„Der Besucher im Geschichtspark Bärnau läuft nicht durch ein Museum, sondern durch ein lebendiges Abbild der Historie“, sagt Stefan Wolters, der wissenschaftliche Leiter des Parks. Der Geschichtspark ist mit rund 30 rekonstruierten Gebäuden aus dem Mittelalter das größte Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum. Bei ihrem Rundgang durchstreifen die Gäste in drei getrennten Zeitfenstern die Zeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert. Dabei helfen Besucher selbst beim Bau neuer Häuser mit, schießen mit dem Bogen oder probieren das Korbflechten aus.
Beeindruckende Bauten in Originalgröße
Zu sehen sind unter anderem ein slawisches Langhaus, eine Turmhügelburg mit dazugehörigen Wohn- und Nebengebäuden sowie eine große Herberge, in denen unsere Vorfahren vor rund 1.000 Jahren Unterschlupf fanden. „Damit zeigt der Geschichtspark in einzigartiger Weise die historische Entwicklung einer Region, die vom Zusammenwachsen der bayerischen Bevölkerung mit den slawischen Siedlern geprägt ist“, erläutert Wolters. Die Häuser der Siedlung sind in Originalgröße mit den gleichen Materialen und Techniken gebaut, wie sie einst unsere Urväter nutzten. „Dadurch sind die Bauwerke stabil, witterungsbeständig und auch für die Besucher erlebbar und begehbar“, betont Wolters.
Malerisches Mittelalter
Das Dorf mit eigenem Teich ist eingebettet in die wellige Landschaft des Oberpfälzer Waldes, eine Turmhügelburg aus dem Hochmittelalter überragt das Ensemble. Es sei ein Idealbild des Mittelalters, so Wolters und erklärt: „Viehhaltung und Ackerbau, die Lebensgrundlagen, werden vor Ort erwirtschaftet, seine Götter verehrt man in der Natur, bis dann im 11. Jahrhundert die erste Holzkirche entsteht und die Christianisierung beginnt.“ Seit dem vergangenen Jahr ergänzt ein umweltpädagogischer Lehrpfad mit verschiedenen Themen rund um die Geschichte und Entstehung des Grünen Bandes in der bayerisch-tschechischen Grenzregion das Angebot des Parks. Geöffnet ist der Geschichtspark in diesem Jahr vom 26. März bis 06. November. Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Parks.
obx News / RNRed