Der Lebensraum des Feldhasen schwindet. Der Bund Naturschutz warnt vor den Auswirkungen, die Landwirtschaft, Bebauung und Verkehr auf „Meister Lampe“ haben.
Der Legende nach versteckt „Meister Lampe“ an Ostern die bunten Eier. Noch! Der Bund Naturschutz Bayern schlägt Alarm, denn schwindende Lebensräume, Mangel an Kräutern und zunehmender Verkehr machen dem Feldhasen zu schaffen. Eine gute Nachricht gibt es: Beim Ostereinkauf kann jeder helfen.
Zu wenig Lebensraum für den Kräuterspezialist
Der Feldhase fühlte sich eigentlich mal wohl in der Agrarlandschaft. Heute ist er wie viele andere Arten der Feldflur ein seltener Anblick geworden und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Laut Bund Naturschutz braucht der Feldhase artenreiche Kräuter-Nahrung sowie Verstecke vor Fressfeinden und für die Jungenaufzucht. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft ist beides selten geworden. Dazu kommen noch die Gefahren durch Straßen und zunehmenden Verkehr sowie generell abnehmender Lebensraum durch Siedlungen und Gewerbegebiete. „Der Feldhase ist ein Kräuterspezialist. Doch die sind in der intensiven Landwirtschaft selten geworden“, unterstreicht Raimund Schoberer von der BN-Kreisgruppe Regensburg.
Schutz nicht nur für den Feldhasen
„Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume“, fordert Raimund Schoberer. Davon würden auch viele andere Arten der Agrarlandschaft wie Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch oder viele Insektenarten profitieren, so der Bund Naturschutz. Der Biotopverbund auf 15 Prozent der Offenlandfläche ist seit dem erfolgreichen Bienen-Volksbegehren im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert und seine Herstellung bis 2030 eigentlich gesetzliche Pflicht. „Leider hapert es bei der Umsetzung des Volksbegehrens besonders im Bereich Biotopverbund – hier passiert noch viel zu wenig“, kritisiert der Naturschützer.
Tipps für ein Hasenfreundliches Ostern
Kritik übt die BN-Kreisgruppe auch am nach wie vor hohen Flächenverbrauch im Landkreis, der die Lebensräume nicht nur des Feldhasen laufend einschränkt. Aber auch jeder Einzelne kann beim Ostereinkauf Gutes tun. „Wer sich jetzt über Schoko-Osterhasen und bunte Ostereier freuen will, sollte Erzeugnisse aus ökologischem Landbau oder lokalen Naturschutzprojekten nachfragen. Bio fair-trade Schokolade schützt vor Pestizideinsatz. Auch bei bunten Ostereiern sollte man nicht auf Käfigeier hereinfallen, denn bei den gefärbten Eiern muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet sein“, erklärt Schoberer. Der BN empfiehlt, Eier aus ökologischer Haltung zu kaufen und selbst zu färben. Zu erkennen sind diese an Stempelkennzeichnung 0 auf dem Ei.
Bund Naturschutz KG Regensburg / RNRed