Wie jedes Jahr findet auch heuer der Zukunftstag statt, bei dem Mädchen und Jungs in Berufe schnuppern können, die überwiegend vom anderen Geschlecht ausgeübt werden. Unternehmen aus ganz Deutschland bieten Stellen an, diesmal auch die Agentur für Arbeit.
Am Donnerstag, dem 28. April, findet bundesweit der Girls' Day und Boys' Day statt: Über 100.000 Schnupperstellen werden in diesem Jahr von Betrieben und Einrichtungen angeboten. Mädchen gewinnen so in ganz Deutschland Einblicke in Berufe, in denen meist Männer tätig sind. Für Jungen ist es umgekehrt: Sie erkunden Berufe, die überwiegend Frauen ausüben. Jugendliche sollen sich so über das Berufsangebot in der ganzen Breite informieren können, ohne sich an Rollenbildern zu orientieren.
Nieder mit den Geschlechterrollen
Sie baut Boote und arbeitet in einer Werft. Er ist Erzieher und arbeitet mit Kindern. Beides sollte heutzutage selbstverständlich sein, gleichwohl halten mitunter geschlechterspezifische Rollenzuschreibungen nach wie vor Mädchen und Jungen von einer solchen Berufswahl ab: In Berufen mit einem hohen Anteil an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (sogenannte MINT-Berufe) sind 17 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen. In Berufsfeldern wie der Erziehung oder der Sozialarbeit sind circa 17 Prozent der Beschäftigten Männer.
Ein allgemeiner Einblick in die Rolle der anderen
Die Bundesagentur für Arbeit beteiligt sich mit vielen Angeboten am Girls' Day und Boys' Day: Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt koordinieren bundesweit Aktivitäten. Darunter sind Best-Practice-Beispiele aus den Unternehmen vor Ort sowie digital. Arbeitsagenturen, Jobcenter und Jugendberufsagenturen bringen Jugendlichen zum Girls' Day und Boys' Day auch Ausbildungs- und Studienberufe in der Arbeitsverwaltung näher. Gleichzeitig bieten Unternehmen und Einrichtungen in ganz Deutschland Einblicke hinter die Kulissen zur beruflichen Orientierung. Mithilfe des „Radars“ können die Jugendlichen auf den Internetseiten des Girls' Day und des Boys' Day passende Angebote in ihrer Nähe finden.
Klischeefrei den Blick erweitern
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, betont, dass der Zukunftstag eine etablierte und gute Möglichkeit sei, den Blick auf die Berufswelt klischeefrei und geschlechterneutral zu erweitern. Auch könnten die jungen Menschen auf diese Weise bereits früh Kontakte zu Betrieben knüpfen, um beispielweise ein Praktikum oder eine spätere Ausbildung anzutreten.
Was ist der Zukunftstag?
Den Girls' Day und Boys' Day gibt es jedes Jahr: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gehören wie die Bundesagentur für Arbeit zu den Förderern. Daneben sind am Girls' Day und Boys' Day unter anderem auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Deutsche Gewerkschaftsbund der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und der Deutsche Landkreistag beteiligt.Mehr Informationen und viele Onlineangebote wie Check-U, das Erkundungstool für Ausbildung und Studium der Bundesagentur für Arbeit, gibt es auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de.
Agentur für Arbeit / RNRed