Immer mehr Unternehmen werden nachhaltiger und achten zunehmend auf die Umwelt – zumindest, wenn man deren Aussagen Glauben schenken mag. Doch wie kann man als Betrieb wirklich zum grünen Vorbild werden anstatt dem Greenwashing zu verfallen?
Vom Autohersteller über die Lebensmittelbranche bis hin zur Kleidungsindustrie: Greenwashing ist in vielen Betrieben an der Tagesordnung. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür sind die manipulierten Abgaswerte des VW-Konzerns. Doch es geht auch anders. Unternehmen können bereits mit wenig Mehraufwand wirklich nachhaltig werden und somit die Welt ein kleines bisschen besser machen.
Mehrweg ist the way to go
Alleine im Jahr 2020 wurden über vier Milliarden Pakete befördert. Der Großteil dieser Sendungen wird in normalen Einwegverpackungen verschickt. Schaut man sich nun den Herstellungsprozess solcher Verpackungen genauer an, so werden die enormen Auswirkungen auf unsere Umwelt deutlich: Etwa 16,4 Milliarden Liter Wasser werden jedes Jahr für die Herstellung dieser Anzahl an Kartons verbraucht. Das entspräche etwa 82 Millionen gefüllten Badewannen. Pro Minute werden zudem etwa 15 Fußballfelder Wald für die Herstellung von Papier und Kartonagen abgeholzt. Durch Recycling könnte allein der Wasserverbrauch um 70 Prozent verringert werden. Man könnte aber auch noch einen Schritt weiter gehen und soweit möglich einfach alte Kartons und Verpackungen wiederverwenden. Unternehmen, die vom Versandhandel leben, könnten so einen massiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Werbung kann auch grün sein
Dass man um Werbung nicht umhin kommt ist klar. Was aber auch klar ist: Nachhaltigkeit wird auch den Kundinnen und Kunden immer wichtiger. Wieso also nicht beides verbinden und auf ökologische Werbemittel setzen? Vom klimaneutralen Mehrweg-Kaffeebecher bis hin zur Brotzeitdose aus Zuckerrohr gibt es beispielsweise bei der Firma Hach bereits heute eine breite Palette verschiedener umweltfreundlicher Werbeartikel. Bei der Herstellung solcher Artikel achtet man speziell darauf, lange Transportwege zu vermeiden und besonders nachhaltige Materialien zu verwenden. Auf diese Weise kann man die CO²-Emissionen reduzieren und trotzdem die Werbetrommel rühren.
Keine Trennung von der Mülltrennung
Nicht nur beim Besorgen von Materialien kann man auf Nachhaltigkeit achten, sondern auch bei der Entsorgung. Mit wenig Aufwand kann man etwa eine Mülltrennung einführen und so die Recyclingquoten deutlich erhöhen. Besonders bei Kunststoffen macht eine spezifischere Unterscheidung unterschiedlicher Sorten Sinn, denn hier liegen die Recyclingquoten aktuell bei mageren 17 Prozentpunkten. Oft befinden sich speziell in den Abfallcontainern von Unternehmen noch viele wertvolle Stoffe, die ohne richtige Trennung
einfach in der Verbrennungsanlage landen würden. Durch eine sinnvolle Mülltrennung im Betrieb kann man so die Recyclingquoten erhöhen und eine Wiederverwertung von Materialien ermöglichen.
Mit den Öffis zur Arbeit
Noch immer nutzen 84 Prozent der Menschen in Deutschland den Individualverkehr, also das Auto, um von A nach B zu kommen. Dabei könnten durch die Nutzung des Nahverkehrs zum Teil bis zu zwei Drittel der Emissionen eingespart werden. Bei noch besserer Auslastung des ÖPNVs sogar noch mehr. Warum also nicht seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen kleinen Stoß in die richtige Richtung geben und vergünstigte Nahverkehrstickets anbieten? So kann man zum einen beim Unterhalt und der Instandhaltung eigener Parkplätze sparen und zum anderen auch einen großen Beitrag zur Emissionsreduzierung beitragen.
Gastbeitrag