In Brandlberg-Keilberg kam es zu einem Großeinsatz von Polizei- und Rettungskräften. Der Polizei war aufgrund eines Informationsdefizits wegen Verständigungsschwierigkeiten nur bekannt, dass eine Frau mit einem Messer bedroht wurde.
Am Samstag, den 04. Juni, eilten aus Regensburg und dem Umland gegen 18.45 Uhr zahlreiche Einsatzfahrzeuge und der Rettungsdienst unter Inanspruchnahme von Sonderrechten in den Stadtteil Brandlberg-Keilberg. Wie die Polizeiinspektion Regensburg Nord mitteilte, handelte es sich bei dem Grund für den Einsatz um eine Bedrohungslage mittels Messer bei erheblichem Informationsdefizit aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten.
Auch Hundeführer mit Schutzhund vor Ort
Eine der deutschen Sprache kundige Verwandte der polnischen Geschädigten hatte deren telefonisch mitgeteilte Notlage an den Polizeinotruf weitergeleitet. Die Endfünfzigerin war zuvor offenbar in deren Wohnung mit ihrem annähernd gleichaltrigen und ebenfalls polnischen Lebensgefährten in Streit geraten. Aufgrund der Unsicherheit der Lage war auch ein Hundeführer mit Schutzhund vor Ort.
Morddrohung gegen Frau ausgesprochen
Sowohl der Mann als auch die Frau waren alkoholisiert als der Mann plötzlich mit einem Messer in der Hand auf die Frau zuging und auf Polnisch äußerte: „Ich bring dich um!“ Daraufhin war die Geschädigte barfuß aus der Wohnung im ersten Stockwerk geflüchtet. Glücklicherweise hatte sie ihr Handy bei sich. Der Mann befand sich in dieser Zeit noch in seiner Wohnung.
Anwohner aufgefordert, Wohnung nicht zu verlassen
Zivilkräfte klärten im Umfeld des Einsatzortes auf und konnten die Geschädigte an einem sicheren Ort unverletzt antreffen. Nachdem eine erste Befragung der Geschädigten mittels telefonischer Dolmetscherhilfe ergab, dass keinerlei weitere Personen in der Tatwohnung in Gefahr waren, wurde die Situation „eingefroren“ und ein Einsatzleiter übernahm vor Ort. Anwohner wurden aufgefordert, in ihre Wohnungen zu gehen und dort zu verbleiben. Schließlich konnte ein erfahrener Verhandlungsführer nach kurzer Zeit einen telefonischen Kontakt zum Bedroher aufnehmen und diesen zur Aufgabe überreden.
Nacht in Ausnüchterungszelle verbracht
Dieser kam unbewaffnet vor sein Haus und wurde umgehend gefesselt. Nach weiterer Sicherung des Einsatzortes und Abklärung des Sachverhaltes wurde beim Bedroher ein Alkoholtest durchgeführt. Dieser ergab eine Wert von etwa zwei Promille. Da von weiterer Gefährdung der Geschädigten am Tatort ausgegangen werden musste, wurde der Mann in polizeiliche Gewahrsam genommen und bei der Polizeiinspektion Nord über Nacht ausgenüchtert.
Täter habe „nur gekocht“
Eine Amtsrichterin im Jour-Dienst wurde kontaktiert. In den Morgenstunden wurde heute der Straftäter vernommen und verteidigte sich damit, dass er nur gekocht hätte. Auch hätte er die Geschädigte keinesfalls mit seinem Messer bedroht. Nach Wegnahme des Wohnungsschlüssels der Geschädigten wurde er von der Polizei in seine eigene Wohnung verbracht. Weder bei den Beteiligten noch bei den Einsatzkräften wurde jemand verletzt.
Polizeiinspektion Regensburg Nord / RNRed