Soldat:innen der Ukraine sind durch den aktuellen Kriegseinsatz in der Ukraine sowohl körperlich als auch psychisch starkem Leid ausgesetzt. Wie ehemalige Streunerhunde diesen helfen können.
Der Krieg in der Ukraine verursacht anhaltend immenses Leid für Millionen von Menschen. Unter anderem sind Tausende Soldat:innen sowohl körperlich als auch psychisch von ihrem Kriegseinsatz gezeichnet. Bei der Traumabewältigung können Sie nun im Programm „Animal Assisted Intervention" (AAI) Hilfe erhalten, das VIER PFOTEN bereits seit 2018 anbietet und in dem ehemalige Streunerhunde als Therapiehunde im Einsatz sind.
Posttraumatischen Belastungsstörungen vorbeugen
Aktuell unterstützt etwa die zur Therapiehündin ausgebildete ehemalige Streunerin Busia verletzte und traumatisierte Soldat:innen im Krankenhaus in Winnyzja in der Zentralukraine. Durch diese Therapie soll Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) vorgebeugt werden.
Therapiehunde können bei Stress, Depressionen, Krisen, Aggression und Hyperaktivität wirksam helfen. Die Interaktion mit dem Hund hilft bei der sozialen Entwicklung, lindert Ängste, beruhigt und entspannt – und kann so auch andere Rehabilitationsformen etwa bei Veteran:innen positiv beeinflussen, betonen Psycholog:innen. Deshalb kommt das AAI-Programm von VIER PFOTEN nicht nur Menschen zugute, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, sondern nun auch Soldat:innen.
Zuvor mit niemandem gesprochen
„Unsere Hauptaufgabe ist es, Patientinnen und Patienten zu unterstützen, die Angriffen, Rettungsoperationen oder Verletzungen ausgesetzt waren. Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung, der wir mit unserer Arbeitet vorbeugen wollen. Es fällt Menschen häufig leichter, sich erst einmal einem Hund zu öffnen. Oft sehen wir im Krankenhaus Personen, die zuvor mit niemanden gesprochen haben, aber innerhalb kürzester Zeit auf unsere Hündin Busia zugehen und mit ihr interagieren“, sagt VIER PFOTEN Psychologin Viktoriia Habryk, die gemeinsam mit Busia mit den Soldaten arbeitet.
Theraphiehunde spenden Liebe und urteilen nicht
Busia ist bereits die zweite ehemalige Streunerhündin, die für das AAI-Programm in der Ukraine im Einsatz ist. Hündin Lisa, die 2020 als Hündin für das AAI-Programm ausgebildet wurde, hat inzwischen ein neues, dauerhaftes Zuhause gefunden. Ihre Nachfolgerin Busia stammt aus Lwiw und bestand alle Tests mit Bravour: Busia erfülle ihre Therapeutenrolle professionell und könne so wertvolle Unterstützung leisten, so Habryk und erläutert: „Im Zuge unseres AAI-Programms wurde sie dazu ausgebildet, menschliche Gefühle wie Anspannung, Stress oder Trauma zu erkennen und auf sie zu reagieren. Busia leckt beispielsweise die Hände der Patientinnen und Patienten, berührt sie mit ihrer Pfote oder lädt sie dazu ein, mit ihr zu interagieren. Streicheln und umarmen die Patientinnen und Patienten Busia, beruhigen sie sich häufig. Und das Beste: Busia urteilt nicht, sie spendet bedingungslos Liebe und Zuneigung.“
Das AAI-Programm von VIER PFOTEN
„Durch unser AAI-Programm wollen wir den Menschen auch näherbringen, dass Streunerhunde wertvoll für die Gesellschaft sind und zu ihrem Wohlergehen beitragen können. Weil sich ehemalige Streunerhunde außerdem auch als Heimtiere gut eignen, möchten wir lokale Tierheimadoptionen fördern“, sagt James Pirnay, der für die Community Engagement Programme bei VIER PFOTEN verantwortlich ist.
VIER PFOTEN / RNRed