In den letzten Wochen bildeten die Johanniter in einem speziellen Kurs Feldköch:innen aus. Die vier Teilnehmer:innen kamen aus verschiedenen Regionen Bayerns, unter anderem auch Regensburg. Zum Abschlussessen waren auch Vertriebene aus der Ukraine und ihre Familien eingeladen.
Seit vielen Jahren betreibt der Bevölkerungsschutz der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bayern Verpflegungseinheiten mit eigenen Küchenteams. Die Kochkünste erfreuen sich großer Bekanntheit und Beliebtheit; die Feldküche wird oft für unterschiedliche Events zur Unterstützung angefordert. Auch in diesem Jahr fand das Team Zuwachs und bereitete am Ende des Lehrgangs Essen für 600 Personen zu.
„Es muss nicht immer nur Eintopf aus der Feldküche kommen“
Die Ausbildung umfasste 40 Unterrichtseinheiten und beinhaltete unter anderem die Themen gesetzliche Grundlagen, Unfallverhütung, Lebensmittelkunde, Ernährungslehre sowie Lebensmittelkalkulation und Logistik. Zum Abschluss durften die angehenden Köch:innen unter reellen Bedingungen ein Essen für 600 Personen zubereiten. Zum Essen eingeladen waren unter anderem Vertriebene aus der Ukraine mit ihren Familien.
„Wir legen großen Wert auf gutes Essen. Es muss nicht immer nur Eintopf aus der Feldküche kommen. Neben den Klassikern wie Schnitzel, Braten und Currywurst gibt es auch verschiedene Nudelvarianten, die wir gerne zubereiten. Wir berücksichtigen bei der Auswahl der Speisen auch die körperliche Belastung der Helfer je nach Einsatzlage“, berichtet Björn Fiebig, Lehrgangsleiter und Chefkoch der Nürnberger Feldküche. „Am Sonntag gab es Rinderrouladen und Borschtsch.“
„Ohne Mampf kein Kampf“
Die Feldküchen werden in der Regel mit Gas betrieben. Daher war der richtige Umgang mit den Bedienelementen der Küche ein wichtiger Punkt in der Ausbildung. Im Einsatzfall muss das von allen beherrscht werden. Zum Bereich Lebensmittelkunde gehörte neben dem Wissen über Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst auch die Verwendung von Kräutern und Gewürzen. „Unser Essen soll schmecken. Gerade im Einsatzfall gilt die Regel: ohne Mampf kein Kampf“, so Fiebig weiter.
Auch „Rock im Park“ bekocht
Zu den Aufgaben der angehenden Feldköch:innen gehörte allerdings nicht nur das Kochen. Eine Verpflegungseinheit besteht unter anderem aus einem ganzen Küchenteam, das geführt und angeleitet werden muss. Eine besondere Herausforderung ist die Logistik und Kalkulation der Lebensmittel. „Was zu Hause eine Prise Salz ist, ist bei uns schnell mal ein Kilo“, schmunzelt der Lehrgangsleiter. Hier musste in ganz anderen Mengen gerechnet werden.
Die Feldküche kann zum Beispiel bei Eintopfgerichten maximal 1.000 Essen mit einer Vorlaufzeit von rund drei Stunden kochen und an die Einsatzkräfte ausgeben. Die Verpflegungseinheiten kommen neben verschiedenen internen Veranstaltungen auch bei Großsanitätsdiensten, wie Rock im Park oder dem Norisring-Wochenende und vielen weiteren Veranstaltungen zum Einsatz.
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / RNRed