Mehr (bio-)regionale Lebensmittel auf die Teller in Kantinen & Co. zu bringen, das hat sich die Aktion „Heimatteller“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Ziel gesetzt. Die Aktion kommt bei Student:innen der Universität gut an.
In der Mensa der Universität Regensburg erfolgreich umgesetzt wird der Heimatteller bereits in einer Gemeinschaftsaktion von Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz (STWNO) und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf. Die Verantwortlichen planen das Angebot sogar noch zu erweitern.
Fokus aus Regionalität
Der Heimatteller bietet Gästen von Behörden- und Betriebsgastronomien die Möglichkeit, direkt zu erkennen, welches Gericht zu mindestens 50 Prozent aus Bayern kommt. Die Produkte können sowohl konventionell als auch ökologisch erzeugt sein, der Fokus liegt jedoch stets auf Regionalität. Denn: Kurze Lieferketten sind klimafreundlich und nachhaltig. Außerdem wird die Wertschöpfung in der direkten Region der jeweiligen Kantine gestärkt. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Juradistl-Currywurst und Rahmschwammerl
Die Aktion „Heimatteller“ läuft beim STWNO seit Anfang Juni 2022 und die Gerichte können sich sehen lassen: Juradistl-Currywurst und Klassiker wie Rahmschwammerl mit Semmelknödel standen neben Kartoffel-Spargel-Gratin oder auch Spargelsalat auf dem Speiseplan der Mensen von OTH und Universität in Regensburg. Jeweils zwei Gerichte pro Woche bot das STWNO seinen Gästen an. Von circa 3.000 Essen pro Tag wurden im Schnitt zwischen 600 und 1.200 Heimatteller verzehrt. Das ist ein guter Schnitt und auch von den Gästen des STWNO ein Bekenntnis zu regionalen Spezialitäten.
Schwierig zu haltender Spagat
Lokale Erzeuger:innen, wie zum Beispiel die Metzgerei Gierstorfer (Pfatter), Gärtnerei Küffner (Regensburg-Winzer), Metzgerei Jurafleisch (Parsberg), Landwirt Zirngibl (Pfatter), Bäckerei Wurm (Straubing), beliefern das STWNO mit Wurstwaren, frischem Gemüse und Salat, Kartoffeln und Backwaren. Markus Bauer, Produktentwickler beim STWNO, sagt: „Uns liegt viel an den Themen Nachhaltigkeit und Regionalität. Deshalb versuchen wir, so viele Produkte wie möglich aus regionalen Betrieben zu beschaffen.“ Dies sei laut Bauer ein Spagat, der gerade in der jetzigen Zeit, sehr schwer ist. Er begründet es so: „Auch das Preisgefüge spielt eine große Rolle, da regionale Ware, gerade in Bio-Qualität einen deutlichen Mehrpreis aufweist, den die Kund:innen leider nicht immer bereit sind zu zahlen. Wir versuchen aber weiterhin diese Linie fortzuführen, und sind stets bemüht, mehr regionale Erzeuger für uns zu gewinnen. So wollen wir das Thema breit streuen und die heimische Wirtschaft unterstützen und stärken,“ so Bauer.
Pilotprojekt für andere Kantinen
Am Projekt Heimatteller beteiligt ist auch die neue Heimatagentur an der Regierung der Oberpfalz, angesiedelt im Sachgebiet 62 – Beratung in der Land- und Hauswirtschaft, Ernährungsbildung. Die Heimatagenturen wurden in allen Regierungsbezirken des Freistaats Bayern eingeführt, um das Ziel des Ministerratsbeschlusses von 2020, mehr regionale und ökologische Lebensmittel in die Gemeinschaftsverpflegung zu bringen, bestmöglich umzusetzen und zu unterstützen.
Demnach sollen bis spätestens 2025 in allen staatlichen Kantinen in Bayern – dazu zählen Staatskanzlei, Ministerien und nachgeordnete Staatsbehörden – ein Warenanteil von mindestens 50 Prozent aus regionaler und biologischer Erzeugung angeboten werden. Bis 2030 sollen die kommunalen und andere öffentliche Träger mit ihren Kindergärten und Schulen in Bayern folgen. Weitere interessierte Erzeuger und Kantinen sind jederzeit herzlich willkommen, um das Netzwerk „Regionale Gemeinschaftsverpflegung“ zu erweitern.
Regierung der Oberpfalz / RNRed