72 Welpen wurden auf dem Weg nach Spanien und Portugal durch die Grenzpolizei Waidhaus gerettet: Sie wurden durch drei Männer quer durch Europa gefahren, waren teilweise dehydriert und waren offenbar zum Weiterverkauf angedacht – den Transport hätten sie jedoch bis dahin wohl nicht überlebt.
Am Samstag, dem 25. Juni, gegen 16.30 Uhr, wurde durch die Grenzpolizeiinspektion (GPI) Waidhaus auf einem Autobahnparkplatz bei Pleystein ein Kleintransporter gestoppt, welcher mit 72 Hundewelpen beladen war. Drei Männer aus der Slowakei befanden sich in dem Fahrzeug und wollten die Tiere von der Slowakei bis nach Spanien und Portugal transportieren. Die Tierbabys befanden sich teils bereits im desolaten Zustand und wurden durch das Veterinäramt und den Deutschen Tierschutzbund versorgt.
Jungtiere hätten Weiterfahrt wohl nicht überlebt
Die Hunde waren in Käfigen auf der Ladefläche untergebracht. Das Fahrzeug wurde zur weiteren Abklärung zur Dienststelle nach Waidhaus verbracht. Das Veterinäramt und der deutsche Tierschutzbund wurden verständigt und kamen umgehend nach Waidhaus. Einige der Tiere befanden sich schon in einem desolaten Zustand und mussten sofort mit Wasser und Infusionen versorgt werden.
Das Veterinäramt stellte fest, dass die Transportweise der Hunde in den kleinen Käfigen nicht der gesetzlichen Regelung entspricht und sie zudem noch nicht das vorgeschriebene Alter für den Transport haben. Die Welpen waren teilweise sichtlich dehydriert und apathisch. Ob sie die weitere Fahrt bis zum Ziel überstanden hätten ist mehr als fraglich. Zehn Fahrzeuge des Tierschutzbundes waren vor Ort und die Hunde wurden auf sieben Tierheime aufgeteilt, die sich vorerst um sie kümmern.
Verdacht auf falsche Heimtierausweise
Die drei Männer aus der Slowakei hatten Impfpässe und Heimtierausweise dabei, jedoch waren hier einige Ungereimtheiten festzustellen und es besteht der Verdacht, dass diese verfälscht sind. Aus diesem Grund werden weitere Ermittlungen auch in der Slowakei geführt. Laut den Aussagen der Männer werden diese Transporte gewerbsmäßig durchgeführt.
Tierwert in Höhe von 100.000 Euro
Der Wert der Hundewelpen beläuft sich auf über 100.000 Euro, was zeigt, dass diese Transporte für die Tierhändler äußerst lukrativ sein können und der Tod einiger Hunde wohl zumindest in Kauf genommen wird. Interessierte Hundekäufer sollten deshalb darauf achten, nur bei seriösen Anbietern Hundewelpen zu erwerben.
Ein besonderer Dank gilt dem Deutschen Tierschutzbund und dem Veterinäramt für die schnelle Unterstützung und reibungslose Zusammenarbeit. Auf die Transporteure kommen nun Anzeigen nach der Abgabenordung und dem Tierschutzgesetz zu; und, falls die Ermittlungen den Verdacht bestätigen, zudem Anzeigen wegen Urkundenfälschung.
Polizeipräsidium Oberpfalz/RNRed