Granatäpfel tragen einen martialischen Namen. Tatsächlich ist die für ihre Vielzahl an essbaren Kernen bekannte Frucht aber ein Verbündeter im Kampf um gesunde Ernährung. Erscheint die Zubereitungsart zunächst abschreckend, steht der Granatapfel im Olymp der „Superfoods“ doch sehr weit oben.
Seit tausenden von Jahren wird der Granatapfel schon von Menschen verzehrt und geschätzt. Seine ikonischen Kerne wurden nicht nur in ägyptischen Gräbern, sondern auch auf antiken Handelsschiffen gefunden. Der Granatapfel steht wie kaum eine andere Frucht für den orientalischen Raum und die Küche des Mittelmeers, so sollen Granatapfelbäume bereits den Salomonischen Tempel geschmückt haben. Neben ihrer großen kulturellen Bedeutung wird sie heute vor allem für ihre Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen geschätzt.
Allzweckwaffe Granatapfel
Granatäpfel fanden schon in der Antike Anwendung als Arzneimittel. Heute weiß man, dass die Frucht eine Vielzahl an positiven Inhaltstoffen für ganz verschiedene Bereiche des Körpers bietet. Grundlegend enthalten die Früchte Vitamin C, B1, B2 und B6 sowie Vitamin E, Beta-Carotine und Folsäure und sind damit perfekte Vitaminlieferanten – gerade der kalten Jahreszeit. „Zudem werden dem Superfood zahlreiche weitere gesundheitsförderliche Funktionen von der Vorbeugung von Demenz bis zu entzündungshemmenden Eigenschaften zugeschrieben.“ Unter dem Strich bleibt: Egal, ob in Salaten oder als Snack für zwischendurch, Granatäpfel sind „Superfood“.
Höllisch gutes Obst
Bereits in der Antike wusste man die süße Superfrucht zu schätzen. Der Sage nach brachte der griechische Gott Hades mit Granatapfelkernen Persephone dazu, zumindest zeitweise mit ihm in der Unterwelt zu bleiben. Aber nicht nur in der griechischen Mythologie findet der Granatapfel Erwähung, auch in der Bibel wird die Frucht mehrfach genannt.
Aber auch in anderen Glaubensrichtungen findet der Apfel Anklang: Juden feiern mit Granatäpfeln Neujahr und verspeisen zu „Rosch Haschana“ die kernreiche Frucht, in der Hoffnung, dass die guten Erlebnisse im neuen Jahr der Masse der Granatapfelsplitter gleichen. Im christlichen Glauben steht die Frucht wiederum oft für Fruchtbarkeit und mit ihren vielen Kernen für die Größe der christlichen Gemeinde.
Granatenkauf – Worauf ist zu achten?
Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, möglichst reife Früchte zu kaufen, da Granatäpfel nach der Ernte nicht weiterreifen. Dies hat zwar den Vorteil, dass Granatäpfel auch außerhalb ihrer Erntezeit verkauft werden können – vor allem, da sie auch gut bei Kälte gelagert werden können. Das bedeutet aber auch, dass man nicht wie bei zum Beispiel Bananen weniger reife Exemplare kaufen und diese daheim nachreifen lassen kann. Angst vor überreifen Granatäpfeln braucht man dagegen nicht haben: Die Frucht kann außen problemlos trocknen und ein wenig ihre pralle, rote Form verlieren, während das Innere trotzdem saftig und frisch bleibt. Tipp: Angebrochene Früchte am besten einfach in Frischhaltefolie einwickeln oder in einer Box verstauen – so können sie auch einige Tage später noch verzehrt werden.
Kampf mit dem Kerngehäuse
Einfach zu öffnen ist der Granatapfel nicht, aber mit einigen wenigen Tipps und ein bisschen Übung kommt man auch in der eigenen Küche an die wertvollen Splitter. Simpel, aber nicht wirklich effektiv ist es, den Granatapfel in der Mitte zu zerteilen und die Kerne aus der Frucht zu klopfen oder mit einem Löffel auszuhöhlen. Besser funktioniert es, wenn man den oberen Teil der Frucht abschneidet und diese im Anschluss viertelt. Nun kann man entweder die Kerne herauspuhlen oder das bittere, weiße Fruchtfleisch entfernen. Den leckeren Saft kann man dabei auch mit einer Zitronenpresse gewinnen. Nur auf Spritzer des Apfels sollte man achten, da Flecken sehr hartnäckig sein können.
filterMAGAZIN, Lucas Treffer/RNRed