Ein besonderes Training absolvierten polizeiliche Personensuchhunde am gestrigen Mittwoch. Die sogenannten „Mantrailer“ suchten nach eineiigen Zwillingen und versuchten dabei, diese voneinander zu unterscheiden. Die Hunde sollen zukünftig die Polizei bei Ermittlungen unterstützen.
Am Mittwoch, den 17. August, übte die Diensthundegruppe Regensburg gemeinsam mit einem Hundeführer der Diensthundegruppe Weiden i.d.OPf. im Bereich Nittendorf mit ihren Mantrailer-Hunden. Diesmal stand eine besondere Herausforderung auf dem Plan: das Verfolgen und Unterscheiden von eineiigen Zwillingen. Zwei Teenager aus der Region hatten sich als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt.
„Mantraile“ – Harte, aber lohnende Ausbildung
Personensuchhunde, sogenannte „Mantrailer“, sind mittlerweile ein fest etabliertes und wichtiges Einsatzmittel bei der Polizei. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Menschen verschwinden, wie zum Beispiel Straftäter oder Vermisste. Ihr extrem feiner Geruchssinn kann menschliche Spuren auch nach längerer Zeit und über mehrere Kilometer hinweg verfolgen. Eine intensive Ausbildung und regelmäßiges Training für Hund und Herrchen sind dabei unverzichtbar.
Zwillinge als gute Trainingspartner
Bei früheren wissenschaftlichen Tests wurde der abgängige Zwilling A häufig mit der Geruchsprobe von Zwilling B gesucht. Hier machte man sich die genetische Verwandtschaft zu Nutze und auch die Tatsache, dass die Zwillinge im selben Haus wohnten, das gleiche aßen und dieselbe Körperpflege nutzten. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse mit gut ausgebildeten Hunden ergaben, dass diese Hunde sehr wohl auch eine klare Unterscheidung zwischen Zwillingen treffen konnten und die Suche dadurch auch effektiver bzw. präziser durchgeführt werden kann.
Als Testpersonen für die gestrige Übung stellten sich die eineiigen Zwillinge Simon und Lukas (14) zur Verfügung. Bei den Versuchen gingen sie beispielsweise ein Stück gemeinsam und teilten sich dann in verschiedene Richtungen auf. Das erfreuliche Ergebnis lautete, dass keiner der Hunde dabei nach dem falschen Zwilling suchte, auch nicht Nachwuchshündin Lilli, die mittlerweile eine großgewachsene junge „Dame“ geworden ist.
Testpersonen jeden Alters gesucht
Die Diensthundegruppe Regensburg sucht immer wieder Freiwillige, die sich als Versteckpersonen zur Verfügung stellen. Es ist für die Aus- und Fortbildung sehr wichtig, dass mit vielen, den Hunden fremden Personen trainiert wird. Benötigt werden Versteckpersonen vom Baby bis zu älteren Senioren, vom flotten Läufer über den Radfahrer bis zum Rollstuhlfahrer, auch Leute, die eigentlich Angst vor Hunden haben, Diabetiker und Menschen unterschiedlichster Herkunft und Abstammung. Als kleiner Dank für den Einsatz während der Ferien wurden Simon und Lukas von den Diensthundeführern zu einem Eis eingeladen. Sie haben sich bereits für die kommende Woche wieder freiwillig gemeldet, da dann der Test mit Personensuchhunden aus München, Oberbayern und Schwaben wiederholt werden soll.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed