Beamte der Kriminalpolizei Amberg nahmen einen Familienvater auf frischer Tat wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie fest: Unter seinen beschlagnahmten Dateien fanden sich auch Aufnahmen weiblicher Angehöriger durch versteckte Kameras.
Am vergangenen Donnerstag, dem 01. September, ertappte die Kriminalpolizei Amberg den 45-jährigen Familienvater auf frischer Tat: Der Mann war in jenem Moment, in dem die Beamten sein Hotelzimmer im nördlichen Landkreis Schwandorf betraten, dabei, sich kinderpornografisches Material herunterzuladen. Der Vater, der sich zu Gast in jenem Hotel befand und ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen stammt, sammelte große Datenmengen an Kinderpornografie, darunter auch intime Aufnahmen seiner weiblichen Verwandten. Er befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.
Online-Spur des Verdächtigen führt in den Landkreis Schwandorf
Auf die Spur des 45-jährigen Mannes kamen die Ermittler, da er Dateien mit kinderpornografischen Inhalten über einen Filesharing-Dienst im Internet geladen und verbreitet haben soll. Über eine IP-Adresse ergab sich eine Verbindung zu einem Hotel im nördlichen Landkreis Schwandorf, wo sich der Beschuldigte zum fraglichen Zeitpunkt als Gast aufhielt. Auf Grundlage der Erkenntnisse der Amberger Ermittler erwirkte das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern (ZKI) einen Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss.
300 Gigabyte Kinderpornografie auf externer Festplatte
Dieser wurde am vergangenen Donnerstag, dem 01. September, vollzogen. Der 45-Jährige konnte in seinem Hotelzimmer auf frischer Tat festgenommen werden:
Als die Beamten der Kripo Amberg das Zimmer im Landkreis Schwandorf betraten, war der Mann gerade augenscheinlich dabei, Kinderpornografie auf seinen Laptop herunterzuladen. Bereits bei einer ersten Sichtung vor Ort fanden sich auf einer externen Festplatte zudem kinderpornografische Dateien im Umfang von mehr als 300 Gigabyte.
Versteckte Kameras in Wohnräumen
Der Beschuldigte befand sich wegen seines Berufes aktuell im Landkreis Schwandorf in in der Oberpfalz. Daher wurde für das Wohnanwesen in Nordrhein-Westfalen ein weiterer Durchsuchungsbeschluss erwirkt, welcher in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Steinfurt vollzogen wurde. Dort konnten mehrere versteckte Kameras festgestellt werden, mit denen der Beschuldigte weibliche Familienangehörige bei intimen Handlungen gefilmt haben soll.
Nach Festnahme in Schwandorf - Haftbefehl gegen Familienvater erlassen
Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg erließ auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gegen den 45-Jährigen noch am Freitag, also einen Tag nach seiner Festnahme in seinem Schwandorfer Hotelzimmer, einen Haftbefehl. Der Mann wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.
Im Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch im Netz
Seit dem 01. Oktober 2020 besteht bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern zudem das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet. Diese Spezialeinheit konzentriert sich insbesondere auf Betreiber und Nutzer von Darknet-Foren, die kinderpornografisches Material herstellen, posten oder damit handeln. Derzeit sind 18 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte und vier IT-Forensikerinnen und IT- Forensiker bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern tätig.
Was ist die Zentralstelle Cybercrime?
Seit dem 01. Januar 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Diese Zentralstelle ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten der Landes- und Bundespolizei, des Bundeskriminalamts, des Zollfahndungsdienstes und mit internationalen Partnern, beispielsweise bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem Bereich der organisierten Cyberkriminalität.
Wann wird die Zentralstelle aktiv?
Auch dann, wenn bei Verfahren der Allgemeinkriminalität ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig. Die bearbeiteten Fälle sind vielfältig: Sie reichen von Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet, zum Beispiel durch professionelle Fake-Shops, und Fällen von Ransomware bis hin zum Handel mit Waffen, Drogen und Falschgeld im Darknet. Zudem ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern für herausgehobene Fälle der Wirtschaftscyberkriminalität zuständig.
Polizeipräsidium Oberpfalz/RNRed