Gesundheitsminister Holetschek befürchtet ein komplexes Infektionsgeschehen im Winter, bei dem eine Grippe und eine COVID-19-Welle zusammentreffen könnten. Die Grippesaison könnte dieses Jahr zudem bereits früher starten und stärker ausfallen. Holetschek empfiehlt daher nicht nur Risikogruppen, sich frühzeitig dagegen zu schützen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat angesichts der bevorstehenden Influenzasaison zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. Er sagte am Sonntag in München: „In diesem Winter erwartet uns womöglich ein komplexes Infektionsgeschehen, bei dem eine Grippe- und COVID-19-Welle zusammentreffen könnten. Deshalb sollte jeder nicht nur an die Corona-Auffrischungsimpfung, sondern auch an die Grippeschutzimpfung denken.“
Zu wenig Menschen über 60 gegen Grippe geimpft
Holetschek betonte: „In diesem Jahr könnte zudem, wie in Australien und in anderen Ländern der südlichen Hemisphäre, die Grippesaison früher als üblich beginnen und stärker ausfallen. Das könnte bedeuten, dass uns eine starke Grippewelle schon vor dem Jahreswechsel erreicht. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit einer Impfung bestmöglich zu schützen!“
Der Minister erläuterte: „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen über 60 Jahren eine jährliche Grippeschutzimpfung – bislang nehmen diese Möglichkeit in Bayern aber nur rund 37 Prozent in dieser Altersgruppe wahr. Hier ist noch viel Luft nach oben.“
Besonders wichtig für chronisch Kranke, Kontaktpersonen und Schwangere
Die STIKO empfiehlt die Impfung zudem chronisch kranken Menschen und Schwangeren. Auch für Personen, die viele Kontakte mit anderen, insbesondere vulnerablen Menschen haben, ist der Impfschutz besonders wichtig. „Die Grippeschutzimpfung ist daher auch für das Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dringend angeraten“, sagte Holetschek.
Vorteile eines Hochdosis-Grippeimpfstoffs
Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO die jährliche Grippeschutzimpfung mit einem Hochdosis-Grippeimpfstoff. Dieser zeigt eine im Vergleich zum Standard-Impfstoff leichte, aber doch signifikant bessere Wirksamkeit bei dieser Altersgruppe.
Der Minister sagte weiter: „Die Grippe ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Bei schweren Verläufen können zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten.“
Impfung nicht nur für Risikogruppen empfohlen
Holetschek unterstrich: „Deshalb gilt: Je mehr Menschen sich gegen Grippe impfen lassen, desto besser – und in diesem Jahr ist eine Impfung besonders wichtig. Wir empfehlen die Grippeimpfung in Bayern daher nicht nur den Risikogruppen. Jeder sollte sich bei seinem behandelnden Arzt beraten lassen und gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, ob eine Impfung für ihn sinnvoll ist oder nicht.“
Zeitgleich gegen COVID und Grippe impfen
Holetschek wies darauf hin, dass die Impfungen gegen Grippe und gegen COVID-19 gemäß Empfehlung der STIKO zeitgleich gegeben werden können. Das gilt auch für die COVID-Auffrischungsimpfung. Holetschek betonte: „Mit nur einem Impftermin kann man sich also gleich doppelt schützen.“
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / RNRed