Die Eckert Schulen in Regenstauf verabschieden sich von ihrem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Gottfried Steger. Nach vier Jahrzehnten im Unternehmen geht er nun in den wohlverdienten Ruhestand. Doch auch dafür hat der Weiterbildungs-Visionär bereits Pläne.
Es ist ein beruflicher Erfolgsweg, den keiner hätte so vorausahnen oder planen können und gleichzeitig eine Karriere-Laufbahn, die mit ihren Stationen beispielhaft für das Aufstiegsversprechen steht, das seit Jahrzehnten Grundphilosophie der Eckert Schulen ist: Vier Jahrzehnte lang hat Gottfried Steger in verschiedenen Positionen den erfolgreichen Aufstieg der Eckert Schulen zu einem der führenden deutschen Bildungs- und Weiterbildungsanbieter maßgeblich mitverantwortet und selbst nach und nach mehr Verantwortung übernommen. Am 30. September dieses Jahres verabschiedet ihn das Unternehmen offiziell in den Ruhestand.
„Vater des erfolgreichen Wandels“
„Gottfried Steger hat die Eckert Schulen mit hohem Verantwortungsbewusstsein, umfassender Kompetenz, unermüdlichem Einsatz, großer persönlicher Integrität und enormem Weitblick entscheidend geprägt“, würdigt Vorstandsvorsitzender Alexander Eckert von Waldenfels. Gottfried Steger sei ein „Weiterbildungs-Visionär“, wie es in Deutschland nur wenige gebe. Sein Stellvertreter sei über Jahrzehnte hinweg ein „Gestalter für die Weiterentwicklung des Unternehmens, ein Vater des erfolgreichen Wandels der Weiterbildung im Laufe der Zeit und ein bei Mitarbeitern fachlich und menschlich hoch geschätzter und hoch angesehener Vorgesetzter“ gewesen, so der Unternehmer. „Wir sind Gottfried Steger sehr dankbar, dass er sein gesamtes berufliches Wirken in den Dienst der Eckert Schulen gestellt hat“, sagte Eckert von Waldenfels.
Niemals um eine Stelle beworben
Als eine Mischung aus „Erstaunen und Dankbarkeit“ beschreibt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende selbst sein Gefühl zum Ausscheiden aus dem Unternehmen. „Erstaunen darüber, dass es möglich war, ein erfüllendes Erwerbsleben zu durchlaufen, ohne mich jemals um eine Stelle beworben zu haben. Und Dankbarkeit dafür, dass ich mir in den Eckert Schulen immer wieder neue, interessante und spannende Aufgabenkontexte habe erschließen dürfen“, sagt er im Rückblick.
Eine berufliche Heimat für vier Jahrzehnte
Gottfried Stegers Laufbahn an den Eckert Schulen begann im August 1982 mit einem dreimonatigen Pflichtpraktikum im Rahmen seines Psychologiestudiums an der Universität Regensburg. Von 1982 bis 1984 war er Werkstudent an den Eckert Schulen. Nach seinem Hochschulabschluss arbeitete er ab November 1984 im Berufsförderungswerk der Eckert Schulen. Von 1987 bis 1992 gehörte er dem Betriebsrat an. Von 1992 an war der gebürtige Weidener, der heute in Nittendorf wohnt, Abteilungsleiter Arbeitspsychologie/Berufsförderung. Fünf Jahre lang, von 1996 bis 2001, gab er sein Wissen auch als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für berufliche und soziale Rehabilitation an der Uni Regensburg weiter. 2001 ernannten ihn die Eckert Schulen zum Fachbereichsleiter Reha-Assessment, ein Jahr später wurde er Fachbereichsdirektor des Psychologischen Diensts. Ab 2005 stand Gottfried Steger dann als Geschäftsführer an der Spitze des Berufsförderungswerks.
Seit 2008 gehörte er dem Vorstand an, seit 2010 als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, eine Funktion, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand ausfüllte. Genau nachgerechnet hat es keiner, aber es dürften mehr als 100.000 Menschen sein, die in der Wirkenszeit Gottfried Stegers an den Eckert Schulen einen erfolgreichen Abschluss erlangten und sich damit neue berufliche Perspektiven eröffneten.
Die für den Einstieg in das Unternehmen ausschlaggebenden Aspekte erwiesen sich nach Gottfried Stegers Worten für ihn in der Folge über vier Jahrzehnte und auch über alle Funktionen hinweg als „sehr solider Unterbau für meine beruflichen Ambitionen und meinen Werdegang insgesamt“: Das offene, aber auch ambitionierte und erfolgsorientierte Miteinander der handelnden Akteure bei Eckert, und zwar bemerkenswerterweise über alle Hierarchieebenen hinweg, einerseits, und die vielfältigen und überaus breitgefächerten Herausforderungen und Betätigungsfelder andererseits.
Eine Laufbahn mit vielen Stationen
„Die inhaltliche Fülle und Vielfältigkeit meiner Funktionen bei Eckert hätte normalerweise die Notwendigkeit mit sich gebracht, mindestens fünf- oder sechsmal den Arbeitgeber zu wechseln“, sagt der 66-Jährige. „Die Chance, mich auf verschiedensten Gebieten zu bewähren, mich beruflich, aber auch persönlich immer weiterentwickeln zu können, hat mir das Haus Eckert kontinuierlich über all die Jahre hinweg geboten. Dafür bin ich dankbar“, so Steger.
„Eckert Schulen sind gut aufgestellt“
In den vergangenen vier Jahrzehnten sind es nach seinen Worten vor allem zwei große Entwicklungslinien, in denen sich die Weiterbildung grundlegend verändert habe: „Zum einen sind die Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung mündiger, selbstbewusster, ja, wenn man so will, erwachsener geworden“, erläutert er.
Zum anderen hätten sich auch die Inhalte parallel zu den Veränderungen in Industrie und Wirtschaft weiterentwickelt: „Einfaches berufliches Faktenwissen ist tendenziell in den Hintergrund getreten zugunsten von berufsfeldspezifischen, tätigkeitsübergreifenden Kompetenzen“, lautet das Fazit Gottfried Stegers. Gerade im Zuge der digitalen Transformation gewinne nach seinen Worten diese Veränderung nochmals an Dynamik.
Für die Zukunft sieht Gottfried Steger die Eckert Schulen gut aufgestellt: „Was die Kernaufgaben der Eckert Schulen betrifft, bin ich sehr zuversichtlich“, betont er und ergänzt: „Berufliche Bildung können wir, und den Wandel in der Weiterbildung gestalten wir seit vielen Jahr aktiv mit.“ Ab 01. Oktober übernimmt Stephan Koller die Nachfolge als Vorstand für die Bereiche Aus- & Weiterbildung und Berufliche Rehabilitation.
Vom „lernenden Unternehmen“ in den „lernenden Haushalt“
Als Ruheständler will Gottfried Steger sich „völlig unbeschwert“ den Dingen zuwenden, für die ihm in der Vergangenheit häufig die Zeit gefehlt habe. In Haus, Hof und Garten warten nach seinen Worten diverse Projekte auf ihn. Zudem will er sich aufs Mountainbike schwingen, lesen und sich um seine einjährige Enkeltochter kümmern. Und wenn dann noch Freiräume bleiben sollten, werde er sogar der Anregung seiner Frau folgen und doch noch versuchen, die edle Kunst des Kochens zu erlernen. Gottfried Steger: „So gesehen wechsle ich im Grunde nur von einem lernenden Unternehmen in einen lernenden Haushalt. Diese Umstellung sollte mir eigentlich gelingen. In jedem Fall freue ich mich darauf.“
Dr. Robert Eckert Schulen AG / RNRed