Vier Wochen lang mit dem Rad zur Arbeit. Dafür haben sich zwanzig Testpendler aus Regensburg entschieden. Sie alle nehmen am Forschungsprojekt „PendlerRatD“ teil. Am vergangenen Freitag erhielten diese im Rahmen des Projekts kostenlose E-Bikes bei Feine Räder und am Montag konnte die Aktion starten.
Am Montag, den 03. Oktober, startete das Forschungsprojekt „PendlerRatD“ der Hochschule Heilbronn auch in Regensburg. Ziel des Projekts ist es, Berufspendler zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Dafür wurden wechselwillige motorisierte Berufspendler gesucht, die für vier Wochen das Fahrrad für den Arbeitsweg nutzen möchten. Um den Einstieg in das Pendeln mit Rad zu vereinfachen, bekommen die Testpersonen die E-Bikes gestellt. In Regensburg unterstützt der Fahrradladen Feine Räder die Kampagne und stellt sowohl die Räder als auch die Ausrüstung für das Projekt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert.
Einige entschieden sich für Lastenräder
Zwanzig Tester folgten dem Aufruf und trafen sich am vergangenen Freitag bei Feine Räder in der Furtmayrstraße, um ihre Räder in Empfang zu nehmen. Sie alle werden nun in den nächsten vier Wochen ausprobieren, wie es ist, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Der Geschäftsführer von Feine Räder, Ulrich Schmack, übernahm selbst die Einweisung in die E-Bikes. Drei Testerinnen entschieden sich für Lastenräder und radelten, nachdem die Kinder ordnungsgemäß in den Sitzen angeschnallt waren, gleich damit los. Die Testpersonen konnten sich an dem langen Wochenende mit ihren Drahteseln vertraut machen und starten nun in die Pilotphase. Gependelt wird innerhalb der Stadt oder aus den Umlandgemeinden wie etwa Sinzing, Wörth, Pielenhofen und Lappersdorf in die Innenstadt von Regensburg.
Aktuelle Situation und Hindernisse von Berufspendlern identifizieren
Die Testradler werden die nächsten vier Wochen intensiv durch das PendlerRatD-Team betreut. Während dieser Zeit werden sie online zu Ihrem Fahr- und Pendelverhalten befragt. Die Mobilitätsbefragung soll zum einen die aktuelle Situation von Berufspendlern abbilden. Zum anderen sollen aktuelle Hemmnisse und zukünftige Anforderungen für eine nachhaltige Mobilität in der Region identifiziert werden. Ein Bestandteil der Studie ist dabei die PendlerRatD Web–App, mit der die Pendler Ihre Fortschritte verfolgen und einsehen können.
Gesundheitliche Vorteile einsehen und Erfahrungen austauschen
Die App soll die Vorteile des Radpendelns hinsichtlich Umwelt, Gesundheit und Kosten bilanzieren und zusätzliche Anreize zum langfristigen Umstieg setzen. Hierfür wurde gemeinsam mit den Projektpartnern ein Bonussystem entwickelt. Die App dient auch dem Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, für die es einen digitalen Stammtisch geben wird. Wie gut Regensburg als Fahrradstadt abschneidet, wird sich in vier Wochen zeigen. Noch gibt es innerhalb der Stadt etwa 45.000 Binnenpendler, davon nutzen 70 Prozent das Auto. Strecken, die man sicher gut mit dem Rad fahren könnte.
85 Prozent würden das Rad dem Auto vorziehen
Die Ergebnisse der ersten Testphasen in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sind vielversprechend: 85 Prozent der bisher rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden in Zukunft das Rad dem Auto vorziehen, wenn es beispielsweise sichere Abstellplätze oder Duschen beim Arbeitgeber gibt (wobei die Bedeutung von Duschen bei der Nutzung von E-Bikes beim Pendeln deutlich abnimmt). Sie alle fühlten sich fitter und motivierter für die Arbeit durch das Fahrradfahren. Noch bis November 2022 wird es jeden Monat eine Pilotphase in verschiedenen Regionen in Süddeutschland geben – neben Regensburg unter anderem auch zeitgleich in Augsburg.
Feine Räder GmbH / RNRed