Die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man bei steigenden Belastungen sparen kann. Durch die steigenden Energie- und Lebenserhaltungskosten kommen viele Tierhalter:innen in finanzielle Schwierigkeiten und Tiere werden vermehrt abgegeben oder gar ausgesetzt.
Steigende Energie- und Lebenshaltungskosten bringen immer mehr Heimtierhalter:innen in finanzielle Bedrängnis. Infolge der hohen Belastung werden Tiere abgegeben oder schlimmstenfalls ausgesetzt. Tierheime in ganz Deutschland geraten bereits jetzt an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Bald tritt zudem die neue Gebührenordnung für Tierärzt:innen in Kraft, was zu weiteren Mehrkosten bei Privatpersonen und Tierheimen führen wird. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Mensch und Tier die finanzielle Krise gemeinsam meistern können und erklärt, weshalb man nicht an der Tiergesundheit sparen sollte.
Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen
„Wer sich ein Heimtier anschafft, übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen – für mehrere Jahre. Menschen, die einen Hund, eine Katze oder ein anderes Heimtier in ihre Familie aufnehmen, müssen sich vorab gewissenhaft fragen: Kann ich mir ein Heimtier über Jahre leisten?“, weist Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN hin. Denn ein Tier benötige nicht nur viel Liebe und Pflege, sondern auch Futter, Zubehör sowie regelmäßige medizinische Versorgung und Vorsorge.
Kosten gehen über Grundausstattung hinaus
Nicht nur die erste Anschaffung des Tieres ist mit finanziellen Ausgaben verbunden. Auch nachdem Schlafplatz, Napf und Leine gekauft sind, werden regelmäßige Kosten für Futter und medizinische Versorgung fällig. „An Vorsorgeuntersuchungen und regelmäßigen Impfauffrischungen sollte man nicht sparen, denn die Behandlungskosten einer Erkrankung sind meist sehr viel teurer“, rät Sarah Ross.
An welchen Ecken kann man sparen?
Wer die Ausgaben für sein Heimtier reduzieren will, kann bei Zubehör und Spielzeug sparen: „Man muss Prioritäten setzen. Eine neue Leine, ein neues Körbchen oder Spielzeug sind anders als Futter oder medizinische Versorgung für ein Tier nicht überlebenswichtig. Einem Hund ist es egal, welche Farbe sein Halsband oder ob der Schlafplatz schon abgewetzte Ecken hat. Geld für Zubehör sollte man also lieber für den nächsten Tierarztbesuch aufsparen“, so die Heimtier-Expertin. „Statt in neues Spielzeug zu investieren, kann man sich vornehmen, mehr mit seinem Tier zu spielen. Kleine Suchspiele oder das Einüben von neuen Tricks fordert Hunde geistig heraus und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.“
Finanzielles Risiko minimieren
Verletzt sich ein Tier oder erkrankt es plötzlich, können unerwartet hohe Tierarztkosten auf Heimtierhalter:innen zukommen. Mit einer Tierkrankenversicherung können sich Besitzer:innen von Heimtieren vor hohen Operationskosten absichern. „Tierkrankenversicherungen gibt es in verschiedenen Preiskategorien. Gegen eine monatliche Gebühr übernimmt die Versicherung die Kosten bei einer Operation und Nachsorgekosten, aber es gibt auch Varianten mit der Übernahme von Impfkosten und Vorsorgeuntersuchungen“, erklärt die VIER PFOTEN Expertin.
Abgeben nur im größten Notfall
Auch wenn die finanzielle Belastung zu groß zu werden scheint, sollte es stets der letzte Ausweg sein, ein Tier in einem Tierheim abzugeben. „Tiere sind Familienmitglieder. Sie aus ihrem gewohnten Umfeld zu entreißen und in ein Tierheim zu bringen, ist für sie traumatisch. Auch bei finanzieller Not, sollte man alle Möglichkeiten abwägen und schauen, ob man sich nicht zunächst von materiellen Werten trennen kann, statt von dem geliebten Heimtier“, so Sarah Ross.
VIER PFOTEN/RNRed