Die Aktion #EineMillionSterne der Caritas bezeugt weltweite Solidarität. Der Erlös aus Spenden und Verkauf gehen in diesem Jahr an Projekte für Geflüchtete in Kolumbien. Darum leuchteten am Wochenende bundesweit tausende von Kerzen – auch der Bismarckplatz in Regensburg war hell erleuchtet. Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer beteiligte sich an der Aktion.
An rund 80 Orten bundesweit – darunter auch Regensburg – leuchteten am vergangenen Samstag, den 12. November, tausende von Kerzen. Haupt- und ehrenamtliche Caritas-Mitarbeitende verwandelten öffentliche Plätze in ganz Deutschland in strahlende Lichtermeere. In Regensburg leuchteten tausend Kerzen in Form des Caritas-Flammenkreuzes am Bismarckplatz. Die Aktion #EineMillionSterne von Caritas international, der Auslandshilfe der deutschen Caritas, bezeugt weltweite Solidarität mit Menschen in Not.
Licht strahlt weit über Regensburg hinaus
Caritasdirektor Michael Weißmann betonte: „Das Flammenkreuz der Caritas ist das weltweit gültige Symbol der tätigen Nächstenliebe. Es steht für das Versprechen an Menschen in Not: Wir helfen Dir! Wir – das sind die Menschen bei der Caritas – und alle, die die Arbeit der Caritas unterstützen, so wie heute Abend hier. Das Licht dieser Kerzen aus Regensburg strahlt so weit über unsere Stadt hinaus!“ Auch die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sowie die Landtagsabgeordnete Margit Wild beteiligten sich an der Aktion.
„Es kann nicht sein, dass Wenige so viel haben und andere nahezu gar nichts“
Die Oberbürgermeisterin sagte: „So schlimm die Umstände derzeit in Europa durch den Krieg in der Ukraine sind, so wenig dürfen wir vergessen, dass auch in vielen anderen Teilen der Welt Krieg, Hunger oder Armut herrschen.“ Auch Wild betonte die Solidarität mit den Schwächsten der Gesellschaft: „Es kann nicht sein, dass Wenige so viel haben und andere nahezu gar nichts. Diese entzündeten Lichter machen Probleme sichtbar.“ Weitere Politiker unterstützten die Aktion, darunter Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Bürgermeister Ludwig Artinger.
Teufelskreis aus Armut, Gewalt und Ausbeutung durchbrechen
Der Erlös aus Spenden und dem Verkauf von Essen und Getränken kommt dem Auslandshilfswerk der Caritas „Caritas International“ zugute. Im Fokus der diesjährigen Solidaritätsaktion stehen Männer, Frauen und Kinder, die aus Venezuela ins Nachbarland Kolumbien geflüchtet sind. Schon seit Jahren befindet sich Venezuelas Wirtschaft auf Talfahrt: Hyperinflation, hohe Arbeitslosigkeit, steigende Armut. Die katastrophale Versorgungslage hat bereits Millionen gezwungen, ihr Land zu verlassen. Fast zwei Millionen Migranten und Geflüchtete leben inzwischen in Kolumbien, darunter etwa 250.000 Kinder. Sie wurden bislang von der Bevölkerung mit offenen Armen aufgenommen, doch aufgrund ihrer großen Zahl gerät die kolumbianische Gesellschaft zunehmend an ihre Grenzen. Viele sind illegal in Kolumbien, was sie den Risiken der Ausbeutung und der sozialen Ausgrenzung besonders stark aussetzt. Frauen prostituieren sich, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Die Kinder gehen nicht zur Schule, weil das Geld für Schuluniformen, Hefte und Bücher fehlt. Stattdessen müssen sie betteln. Diesen Teufelskreis aus Armut, Gewalt und Ausbeutung durchbricht Caritas international mit seinen Partnern vor Ort.
Menschen „am anderen Ende der Welt“ nicht aus dem Blick verlieren
„Die Aktion Eine Million Sterne ist deshalb so wertvoll, weil sie auf eine Krise aufmerksam macht, die in Europa schlicht vergessen wurde. Bei aller großartigen Spendenbereitschaft für die Opfer des Krieges gegen die Ukraine ist es wichtig, dass wir die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die am anderen Ende der Welt Opfer von Hunger und Gewalt geworden sind“, sagt die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa. Mit der Aktion #EineMillionSterne setzt die Caritas Regensburg wie zahlreiche andere Caritasverbände in Deutschland Zeichen der Solidarität. Damit die Zukunft von Geflüchteten in Kolumbien etwas heller wird.
Entstehung der Aktion #EineMillionSterne
Die Aktion findet seit 2007 jährlich in Deutschland an rund 80 Veranstaltungsorten statt und wird von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands (DCV), bundesweit koordiniert. 2022 ruft Caritas international zum 16. Mal zur Aktion „Eine Million Sterne“ auf.
„Dix millions des étoiles“: Idee stammt aus Annecy in Frankreich
1984 entstand die Idee zur Aktion „Dix millions des étoiles“ („Zehn Millionen Sterne“) in Annecy, Frankreich. Ehrenamtliche Caritas-Mitarbeitende verschenkten auf dem Weihnachtsmarkt Kerzen an Passanten und baten um Spenden für ihre Arbeit. 1991 veranstaltete Caritas Frankreich die Aktion zum ersten Mal landesweit. Seither ruft die Caritas Frankreich jedes Jahr im Advent zur Solidarität und zu Spenden für Projekte im In- und Ausland auf.
Aktion findet in der Vorweihnachtszeit in ganz Europa statt
Inzwischen ist „Eine Million Sterne“ eine Aktion des internationalen Caritas-Netzwerkes, die in Europa unter anderem in Belgien, Frankreich, dem Kosovo, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien und der Schweiz jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit durchgeführt wird. Das gemeinsame Ziel ist es, sichtbare Zeichen zu setzen für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt für die Arbeit und Projekte der Caritas im In- und Ausland. Durch die Lichteraktion an öffentlichen Plätzen in möglichst vielen Städten und Gemeinden durch tausende erstrahlende Lichter, wird ein Zeichen der Solidarität und für eine gerechtere Welt gesetzt.
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / RNRed