In den nächsten Tagen erhalten Besitzer:innen von Mobilfunkgeräten eine Nachricht über ein neues Katastrophenwarnsystem. Um Menschen zukünftig besser zu schützen, wird in Deutschland nun Cell Broadcast als weiteres Warnsystem eingeführt und soll nun flächig getestet werden.
Am Donnerstag, dem 08. Dezember, findet ein bundesweiter Warntag statt. An diesem Aktionstag erproben der Bund und die Bundesländer sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel, wie zum Beispiel Sirenen oder auch Warn-Apps. Dadurch werden die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen überprüft.
Mehr Reichweite durch Warnsysteme per Handy
Vom Hochwasser im vergangenen Jahr im Ahrtal wurden viele Menschen überrascht. Die Katastrophe war Anlass die Warnmöglichkeiten zu erweitern. Da mittlerweile Mobilfunkgeräte weit verbreitet sind, sollen diese zukünftig auch genutzt werden, um deren Besitzer über eine direkte Benachrichtigung auf dem Handybildschirm zu informieren. Viele Mobilfunknutzerinnen und -nutzer haben bereits Apps wie NINA oder Katwarn auf ihren Geräten. Mit dem ergänzenden Einsatz von Cell Broadcast zusätzlich zu Sirenen, Warn-Apps oder Radiodurchsagen können so noch mehr Menschen erreicht werden.
Bessere Vorbereitung bei Gefahrenlagen
Gerade bei Unwettern oder schweren Unfällen ist schnelle Hilfe geboten. Wenn Menschen über Gefahren informiert sind, können sie sich und andere schützen. „Je besser die Gesellschaft vorbereitet ist, zum Beispiel auf ein Hochwasser oder bei einer Bombenentschärfung, umso besser können sich Helferinnen und Helfer um die vulnerablen Gruppen kümmern“, so Tobias Karl, Regionalvorstand bei den Johannitern in Ostbayern. „Das heißt konkret, dass sich die Bevölkerung beispielsweise bei einer Hochwasserwarnung rechtzeitig in höhere Stockwerke in Sicherheit bringen kann und nicht in Kellerräumen oder Erdgeschossen von rasch ansteigenden Wasserpegeln überrascht wird.“
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge hat einen Ratgeber für die Notfallvorsorge und das richtige Handeln in Notsituationen erstellt.
Johanniter: Ohne Ehrenamtliche kein Katastrophenschutz
In Bayern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit über 400 Kräften und zwölf Rettungshundestaffeln im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aktiv. „Wir wissen aus der Praxis, wie hilfreich es ist, wenn Privatpersonen für den Ernstfall vorsorgen“, sagt Karl. Er weist zudem darauf hin, wie wichtig das Ehrenamt auch im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist.
„Der Katastrophenschutz würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren“, betont Johanniter-Regionalvorstand Tobias Karl. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Johanniter in Ostbayern waren beispielsweise beim Hochwasser im Ahrtal 2021 in Einsatz und haben im Rahmen der Ukraine-Krise 2022 sowie auch bei der Pandemiebekämpfung in den vergangenen beiden Jahren aktiv mitgewirkt.
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V./RNRed