Eine 63-jährige Frau aus Sulzbach-Rosenberg ist Opfer von sogenanntem Love-Scamming geworden – dabei ist der Liebes-Betrüger kein Unbekannter. Gleichzeitig ermittelt die Kriminalpolizei auch gegen die Frau, da diese sich möglicherweise wegen Geldwäsche selbst strafbar gemacht hat. Die Polizei erklärt, wie Betroffene sich vor Liebes-Betrügern und Love-Scamming schützen sollten.
In Sulzbach-Rosenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach wurde eine 63-Jährige Opfer von sogenanntem Love-Scamming. Nun ermittelt die Polizei jedoch auch gegen die Frau, da laut Mitteilung der Kriminalpolizeiinspektion Amberg der Verdacht besteht, dass sie sich selbst strafbar gemacht habe.
Vierstelligen Betrag von fremdem Konto überwiesen
Aktenkundig wurde der Fall, weil die 63-Jährige zweimal einen niedrigen vierstelligen Eurobetrag von einer fremden Person auf ihr Konto überwiesen bekam. Den Betrag soll sie auf das Konto eines Mannes, mit dem sie eine Online-Beziehung führte, weitergeleitet haben. Gegen diesen Mann wurde außerhalb Bayerns wegen Betrugs ermittelt. Die Kriminalpolizei Amberg kam auf die Frau zu und ermittelt nun, weil von ihr der Straftatbestand der Geldwäsche verwirklicht sein könnte.
Geldbeträge in Krypto-Währung überwiesen
Bei den weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei Amberg stellte sich heraus, dass die Frau gleichzeitig Geschädigte des sogenannten „Love-Scammings“ wurde. Bereits im Jahr 2020 lernte sie in einer Partnerbörse den schon erwähnten Mann kennen. Eine Online-Beziehung entstand. Im Lauf der Zeit forderte der Mann immer wieder kleinere Geldbeträge unter einem Vorwand. Sie ließ ihm diese in Krypto-Währung zukommen. Insgesamt entstand der Frau ein Schaden im niedrigen fünfstelligen Eurobereich. Zudem bat er die Frau, das ihr von einem Bekannten des Mannes überwiesene Geld an ihn weiterzuleiten.
Hier noch Hintergrundwissen zum Thema Scamming und Verhaltenstipps:
Was ist Love-Scamming?
Beim Romance- oder Love-Scamming nimmt ein Cyberkrimineller zum Beispiel über soziale Netzwerke oder Online-Partnerbörsen Kontakt mit einem möglichen Opfer auf. Über einen längeren Zeitraum wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Oft werden dann Geldforderungen gestellt, teilweise auch unter Druck. Aufgrund der vermeintlich vertrauensvollen Beziehung werden diese häufig auch erfüllt.
Wie kann man sich vor Love-Scamming schützen?
- Ignorieren – auf keinen Fall Geld überweisen
- Sichern – alle Mails und Chats speichern
- Blockieren – jeglichen Kontakt abbrechen
- Hilfe holen – Anzeige bei der Polizei erstatten
Kriminalpolizeiinspektion Amberg / RNRed