Die Rufnummer 112 ist nicht nur in Deutschland die Telefonnummer für den Rettungsdienst. 1991 beschlossen die damaligen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), die Notrufnummer zu vereinheitlichen. Rettungsdienstexperte Frank Zirngibl klärt die Hintergründe hinter der „ganz besonderen Nummer“.
2008 wurde das Vorhaben in der EU vollständig umgesetzt. Seitdem erreicht man in allen Mitgliedstaaten unter der 112 den Rettungsdienst. Zum Europäischen Tag des Notrufs erklärt Frank Zirngibl von den Johannitern, was es mit der Notrufnummer auf sich hat und gibt weitere Tipps für da Ausland.
Die 112 als besondere Nummer
Frank Zirngibl, Rettungsdienstleiter der Johanniter in Ostbayern, erläutert die wesentlichen Besonderheiten dieser Nummer: „Die 112 ist in der gesamten Europäischen Union rund um die Uhr erreichbar. Sie ist aus dem Mobilfunknetz wie aus dem Festnetz kostenfrei. Nutzt man ein fremdes Handy, kann der Notruf auch ohne Entsperr-Code getätigt werden.“ Gut zu wissen: Es muss nicht unbedingt ein Handynetz des eigenen Anbieters verfügbar sein. Es reicht aus, wenn irgendein Netz verfügbar ist, das dann für den Notruf genutzt wird.
Weitere Verbreitung
Auch außerhalb der Europäischen Union wird die 112 genutzt. Die Schweiz, Island, Norwegen, Russland, Türkei und die Ukraine nutzen diese Notrufnummer. Und: Viele weitere Länder nutzen ergänzend die 112 – so dass Anrufer direkt an die lokale Rettungsleitstelle weitergeleitet werden, auch wenn eigentlich eine andere Notrufnummer gilt. Frank Zirngibl rät jedoch: „Trotzdem sollte man sich vor jedem Auslandsaufenthalt zu den wichtigsten Telefonnummern informieren. Denn in einem Notfall ist es wichtig, nicht lange suchen zu müssen, sondern schnell zu handeln.“
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / RNRed