Wenn Sie auch einen Vierbeiner zuhause haben, werden Sie es mit Sicherheit bereits bemerkt haben: Die Zecken-Saison ist eröffnet. Durch ihren gefährlichen Stich können diese sowohl auf Tiere als auch Menschen gefährliche Krankheiten übertragen. VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Sie sich und ihr Tier vor den kleinen Parasiten schützen können.
Frühlingszeit ist Zeckenzeit. Seit die Temperaturen wieder über acht Grad klettern, erwachen die Parasiten aus ihrer Winterstarre und machen sich auf die Suche nach Wirten, um ihren Blutdurst zu stillen. Die zu Beginn winzigen Zecken befallen meist unbemerkt Hunde und Katzen. Die Gefahr: Durch ihren Stich können die Spinnentiere gefährliche Krankheitserreger auf Tiere, aber auch Menschen übertragen und damit Auslöser für Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose oder die Viruserkrankung FSME sein. VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Halter:innen Heimtiere schützen und sicher durch die Zeckenzeit bringen.
Gefahrenorte meiden
Zecken warten in Wäldern, hohem Gras oder im Gebüsch auf potenzielle Wirte. Spaziert ein warmblütiges Lebewesen – wie etwa ein Hund oder eine Katze – vorbei, lassen sie sich fallen und arbeiten sich durch das Fell bis zur Haut vor. Die Parasiten zieht es dabei vorrangig an weiche, gut durchblutete Körperstellen wie den Lendenbereich oder die Ohren. „Nach jedem Freilauf und jeder Gassi-Runde sollte man seinen Hund deshalb gründlich absuchen und auch Freigänger-Katzen sollten regelmäßig auf Zeckenbefall abgetastet werden. Entdeckte Zecken müssen sofort entfernt werden, denn beim Saugen sondern die Parasiten Speichel ab, der gefährliche Krankheitserreger enthalten kann“, rät Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Achtung: Nicht nur Ihr Heimtier kann von einem Zeckenstich mit Krankheitsüberträgern infiziert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt, dass Zecken eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auch auf den Menschen übertragen können. Dies gilt insbesondere für FSME oder Borreliose. Insbesondere Baden-Württemberg und Bayern sowie das südliche Sachsen und Brandenburg gelten als Risikogebiete. Enganliegende Kleidung und geschlossenes Schuhwerk können vor einem Zeckenbefall schützen.
Zecken richtig entfernen – so geht's
Hat sich eine Zecke bereits angehaftet, sollte man sie sofort entfernen und nicht abwarten, bis sie vollgesogen abfällt. Mit etwas Fingerspitzengefühl und einer Zeckenzange oder einem kleinen sogenannten Kuhfuß kann man die Zecke vorsichtig herausziehen. „Mit der Zeckenzange oder dem Kuhfuß muss man so nah wie möglich an die Haut des Hundes oder der Katze heran, sodass die Zecke gut in der Zange sitzt. Dann den Parasiten langsam und mit gleichmäßigem Zug herauslösen. Bloß nicht quetschen, dann sondert die Zecke möglicherweise noch mehr Erreger ab“, warnt Karina Omelyanovskaya.
Die Stichstelle sollte nach dem Entfernen mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Auch danach muss man wachsam bleiben. VIER PFOTEN empfiehlt: „Bleibt die Haut nach dem Stich gerötet oder entwickelt sich eine Entzündung an der Stelle, muss das Tier dem Tierarzt oder der Tierärztin vorgestellt werden. Insbesondere, wenn der betroffene Hund oder die Katze Symptome wie Fieber, Mattigkeit oder geschwollene Lymphknoten zeigen, sollte man das überprüfen lassen.“
Richtig schützen und Stiche verhindern
Zeckenstiche stellen für jedes Tier ein Gesundheitsrisiko dar, denn die Spinnentiere sind Überträger von gefährlichen Krankheitserregern. Der beste Schutz ist Vorsorge: Um sein Heimtier optimal zu schützen, sollte es im besten Fall gar nicht erst gestochen werden. Tierhalter:innen stehen auf dem Markt verschiedene Anti-Zeckenmittel von Spot-ons über Parasitenhalsbänder, Tabletten bis zu Öl zur Auswahl. Einen natürlichen Schutz bietet Kokosöl, welches man in das Fell reiben kann. Die in dem Öl enthaltene Laurinsäure schreckt Zecken ab. Allerdings ist die Wirkungsdauer nur begrenzt, sodass man den Kokos-Schutz etwa alle sechs Stunden erneuern sollte. „Zu Beginn des Frühjahrs lohnt sich eine Beratung in einer tierärztlichen Praxis, denn es gibt verschiedene Präparate, die für Zecken abschreckend oder auch abtötend wirken. Aber nicht jedes Produkt ist für jedes Tier geeignet“, rät die Heimtier-Kampagnenverantwortliche Karina Omelyanovskaya.
VIER PFOTEN / RNRed