Die Polizeidienststellen der Oberpfalz führten im Mai 2023 verstärkt Lkw- und Buskontrollen durch. Laut Behörden den Behörden sind ständige und konsequente Kontrollen im Schwerverkehr erforderlich, da immer wieder Verstöße festgestellt werden, welche die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefährden. Die Beamten stellten zum Teil kuriose aber auch gefährliche Verstöße fest.
Die Zahlen in der Übersicht
Integriert in diesen Kontrollmonat war eine länderübergreifende Schwerverkehrskontrollaktion des europäischen Verkehrspolizei-Netzwerks „Roadpol“, welche vom 08. bis zum 14. Mai stattgefunden hat.Die Einsatzkräfte aus der Oberpfalz überprüften insgesamt 1092 Lkw und 79 Omnibusse. Davon mussten 477 Lkw und sieben Busse beanstandet werden, bei 79 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt. Es wurden 83 Verstöße gegen die Sozialvorschriften, wie z.B. Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten festgestellt. Zudem wurden 61 Beanstandungen gegen technische Vorschriften in Bezug auf Räder/Reifen, Lenkanlagen, Bremsen etc. festgestellt. Im Gefahrguttransport erfüllten 48 Transporte nicht die gesetzlichen Vorgaben. Sie mussten teilweise länger währende Nachbesserungen durchführen, bevor sie weiterfahren durften. Weiterhin wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen, Ladungssicherungsverstöße sowie die Überschreitungen von Maßen und Gewichten festgestellt.
Gefahrguttransport mit erheblichen Mängeln
Am 09. Mai wurde ein aus Tschechien stammender Gefahrgut-Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse von 18 t einer Kontrolle unterzogen. Transportiert wurde unter anderem Feuerwerk mit einer Nettoexplosivstoffmasse von circa 1500 kg.Es wurde festgestellt, dass die Ladungssicherung unzureichend war. Mehrere Versandstücke wären bei entsprechenden Fahrbewegungen nicht fixiert gewesen. Zum Transport wurde zudem keine vorgeschriebene bauartgeprüfte Verpackung verwendet. Eine Kennzeichnung mit Gefahrzettel und UN-Nummer war ebenfalls nicht vorhanden. Weiterhin zeigte die Kontrolle, dass ein Versandstück nicht verschlossen war. Das vorgeschriebene Beförderungspapier war ebenfalls fehlerhaft.
Die Ladung musste in geeignete Verpackungen umgepackt und entsprechend gekennzeichnet werden. Nachdem ein ordnungsgemäßer Zustand hergestellt worden war und der 24-jährige tschechische Fahrzeugführer eine Sicherheitsleistung hinterlegt hatte, konnte dieser seine Fahrt fortsetzen. Es wurden Bußgeldanzeigen gegen den verantwortlichen Absender, Verpacker, Verlader, Beförderer und Fahrzeugführer eingeleitet. Die Bußgeldhöhe beträgt hier mehrere tausend Euro.
Gefahrguttransporter mit Gasflaschen außerhalb geschlossener Ortschaft um 27 km/h zu schnell unterwegs
Am 10. Mai um wurde von Beamten der PI Neunburg v. Wald auf der B 85 im Gemeindebereich Bruck i. d. OPf. ein mit Gasflaschen beladener Gefahrgut-Lkw einer Kontrolle unterzogen. Bei der Kontrolle wurde eine erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung von 27 km/h außerhalb geschlossener Ortschaft festgestellt. Den 42-jährigen deutschen Berufskraftfahrer erwartet nun eine Geldbuße von mindestens 400 Euro und ein Monat Fahrverbot.
Bus ohne Fahrgäste aber mit erheblichen technischen Mängeln und nicht ordnungsgemäßer Zulassung
Am 11. Mai wurde an der Autobahn A3 in der Nähe von Parsberg ein Bus mit österreichischem Überführungskennzeichen kontrolliert. Der Bus sollte von Deutschland nach Bulgarien überführt werden. Bei der Kontrolle wurden erhebliche technische Mängel festgestellt. Unter anderem waren mehrere Reifen abgefahren, die Handbremse ohne Funktion sowie die Stabilisatoren ausgeschlagen. Die Anbringung der österreichischen Überführungskennzeichen war nicht rechtmäßig. Es lagt eine sogenannte unerlaubte Fernzulassung vor. Seitens der kontrollierenden Beamten der APS Parsberg wurde die Weiterfahrt unterbunden. Der 43-jährige bulgarische Fahrer musste auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg einen höheren dreistelligen Betrag als Sicherheitsleistung hinterlegen.Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed