Einweg-Flaschen aus PET sind mittlerweile die häufigste Getränkeverpackung. Was Umweltexperten davon halten und ob Mehrwegflaschen im Sinne von Umwelt- und Klimaschutz tatsächlich die bessere Alternative sind. Warum sowohl Plastik- als auch Glasflaschen Probleme mit sich bringen.
Seit Jahren steigt die Zahl der Getränke in Einwegverpackungen. Mit einem Anteil von über 50 Prozent sind Einweg-Flaschen aus PET mittlerweile die dominierende Getränkeverpackung. Stephanie Ertl, Umweltexpertin vom VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) geht der Frage nach, was dies aus Umweltsicht bedeutet und ob Mehrwegflaschen in jedem Fall die bessere Alternative sind.
Nicht möglich, alle Flaschen zu 100 Prozent aus Rezyklat herzustellen
Sowohl Einweg- als auch Mehrwegflaschen sind recyclingfähig. Getränkeflaschen, die in Deutschland hergestellt werden, bestehen zu rund 45 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Dem Umweltbundesamt zufolge ist es nicht möglich, alle Flaschen auf dem Markt zu 100 Prozent aus Rezyklat herzustellen. „Um eines vorneweg zu nehmen: Wie umweltfreundlich eine Verpackung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine pauschale Empfehlung für eine bestimmte Verpackungsart ist daher nicht möglich“, kommentiert Ertl.
Deutlich weniger CO2-Emissionen als vor zehn Jahren
Leichte PET-Einwegflaschen mit 1,5 Liter Inhalt und einem hohen Recyclinganteil haben eine vergleichsweise gute Ökobilanz. Im aktuellen Fokus steht die so genannte Kreislaufflasche von Lidl, die dem Unternehmen zufolge zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen besteht und vom ifeu-Institut in einer aktuellen Studie bewertet wird. Ergebnis: Durch das kontinuierlich optimierte Verfahren verursacht die untersuchte 1,5 Liter Einwegflasche deutlich weniger CO2-Emissionen als noch vor zehn Jahren.
Auch bei Mehrwegflaschen sind Optimierungen möglich. Insbesondere bei Glasflaschen sind kurze Transportwege entscheidend. „Achten Sie beim Getränkekauf auf regionale Herkunft und behandeln Sie Mehrwegflaschen schonend“, so die Expertin.
Nicht alle Aspekte lassen sich in Ökobilanzen abbilden. Probleme durch Plastikmüll in der Umwelt werden seit Jahren diskutiert und zeigen, dass Änderungen im Umgang mit dem praktischen Werkstoff notwendig sind.
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp auf der Website des Verbraucherservice Bayern.
VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. / RNRed