Die CSD-Feiern und Paraden werden in Deutschland in den einzelnen Städten an unterschiedlichen Tagen begangen. In Regensburg findet der Christopher Street Day dieses Jahr am 29. Juli 2023 statt und steht am Ende einer ganzen Woche mit Begleitprogramm.
Um ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung, aber auch Frieden für alle Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität – zu setzen, hängt am Regensburger CSD-Wochenende auf dem Domplatz neben der Regenbogenfahne auch eine Fahne mit einer Friedenstaube. Die Fahnen hat die Städtegruppe Terre des Femmes Regensburg der Antidiskriminierungsstelle zur Verfügung gestellt.
„Für ein buntes und gerechtes Regensburg“
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer dankt allen Aktiven, die in Regensburg für queere Menschen eintreten sowie all jenen, die mit viel Einsatz und Engagement jedes Jahr den CSD organisieren. „Das Einstehen für mehr Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung geht uns alle etwas an. Ich bin froh, dass wir in unserer Stadt so eine lebendige Community haben, die sich tagtäglich für ein buntes und gerechtes Regensburg einsetzt.“
„Queerer Aktionsplan Bayern – jetzt“
In Deutschland hat sich zwar in den letzten Jahrzehnten durch das unermüdliche Engagement der Community vieles an der rechtlichen und gesellschaftlichen Position von queeren Menschen verbessert – dass aber noch vieles erreicht werden muss, darauf verweist das diesjährige Motto des CSDs in Regensburg: „Queerer Aktionsplan Bayern – jetzt“. Gemeinsam mit anderen bayerischen Organisationen fordert auch Queeres Regensburg (Organisationsteam rund um den CSD in Regensburg) anlässlich der Landtagswahlen in Bayern einen queerpolitischen Aufbruch. Denn derzeit ist Bayern das einzige Bundesland, das keinen queeren Aktionsplan hat – also einen Katalog mit Maßnahmen zur Akzeptanz und zum Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Konkrete Forderungen sind beispielsweise die Verankerung queerpolitischer Bildung in den bayerischen Lehrplänen, die Sensibilisierung der Polizei, um das Dunkelfeld queerfeindlicher Hassverbrechen aufzuhellen und der bessere Schutz von queeren Geflüchteten.
Diese Forderungen verdeutlichen, dass der CSD seit jeher politisch ist. Neben der traditionellen Parade, die dieses Jahr nach Stadtamhof führt, wird beispielsweise auch bei einem „Polit-Talk“ erörtert, wie die Kommunalpolitik ein queerfreundliches Regensburg weiterhin bestmöglich unterstützen kann.
Informationen: Antidiskriminierungsstelle der Stadt Regensburg
Queere Menschen sind auch in Deutschland von Hassverbrechen und Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität betroffen. In vielen Ländern sind queere Menschen vor lebensgefährlicher Verfolgung bedroht. Wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität im Alltag oder Beruf benachteiligt werden, gibt es die Möglichkeit Rechte nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz geltend zu machen. Dazu berät seit 2018 die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Regensburg alle in Regensburg lebenden Menschen.
Hingergrund „Christopher Street Day“
Der Christopher Street Day (CSD) erinnert alljährlich an die Stonewall-Proteste vor 54 Jahren, bei denen sich queere Menschen – also lesbische, schwule, bisexuelle, inter- und trans-Personen – in New York gegen die anhaltende Polizeigewalt zur Wehr setzten. Zu den Aufständischen der ersten Stunden gehörten insbesondere auch afroamerikanische und lateinamerikanische trans-Personen. Durch ihre ethnische Herkunft und geschlechtliche Identität wurden sie mehrfach diskriminiert und waren deshalb in noch stärkerem Maße von polizeilicher Willkür betroffen.
Stadt Regensburg / RNRed