Ehrenamtliche Helfer sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und viele Menschen sind auf ihre freiwilligen Dienste angewiesen. Die Johanniter wünschen sich zum Tag der Wohltätigkeit für alle, die sich für ein besseres Zusammenleben einsetzen, mehr Anerkennung und Unterstützung von Politik und Arbeitgebern.
Johanniter zum Tag der Wohltätigkeit am 05. September
Die Johanniter erinnern am Tag der Wohltätigkeit, dass Gemeinsinn ein gutes Zusammenleben fördert. Gleichzeitig fordern sie mehr Unterstützung für das Ehrenamt und die Freiwilligendienste. Denn ohne die vielen, in ganz unterschiedlichen Bereichen engagierten Helferinnen und Helfer, sähe der Alltag vieler Menschen anders aus.
Fast 16 Millionen Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich aktiv, besonders häufig in Sportvereinen, kirchlichen Einrichtungen und Hilfsorganisationen. So auch bei den Johannitern in Bayern, bei den sich über 9.000 ehrenamtlich Aktive engagieren. „Wir sind dankbar für dieses Engagement“, sagt Tobias Karl, Mitglied im Regionalvorstand Ostbayern. „Auch bei uns im Regionalverband Ostbayern, engagieren sich über 600 Ehrenamtliche. Es entspricht unserem Ansatz der Hilfe von Mensch zu Mensch und gehört zum Kern der Johanniter-Arbeit.“ Zudem ermöglichen die Ehrenamtlichen viele Angebote, die sonst nicht oder nicht im gewohnten Umfang möglich wären. Dazu zählen neben der Nothilfe, dem Katastrophenschutz und dem Rettungsdienst etwa die Altenhilfe und der Besuchsdienst sowie die Integrations- und Jugendarbeit.
Anschub für die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen nötig
Ehrenamtliche bringen aber nicht nur viel Zeit und Engagement ein, sie benötigen oft auch gezieltes Know-how. „Ein Beispiel ist der Bevölkerungsschutz“, sagt Karl. „Das Niveau unserer qualifizierten Helferinnen und Helfer ist hoch. Allerdings haben sie bei der erforderlichen Aus- und Fortbildung keinen Anspruch auf Freistellung von der Arbeit. Das erschwert ihnen ihr Engagement. Hier muss die Politik aktiv werden: Bislang ist die Freistellung Ehrenamtlicher für eine Fortbildung eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Da sollte die Verbindlichkeit verstärkt werden.“ Positiv beurteilen die Johanniter die 2022 getroffene Zusage des Bayerischen Innenministeriums, das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) auszubauen. In dieser modernen Übungseinrichtung trainieren Ehren- und Hauptamtliche verschiedener Organisationen gemeinsam für die Bewältigung herausfordernder Krisenszenarien. „Das ist einzigartig und ich hoffe, das Land setzt den begonnenen Ausbau weiterhin zügig um“, betont Karl.
Anreize für das Freiwillige Soziale Jahr verstärken
Wer sich freiwillig engagiert, bereichert das eigene Leben ebenso wie das anderer. Eine Erfahrung, von der gerade junge Menschen profitieren. „Das Freiwillige Soziale Jahr, kurz FSJ, vermittelt vielen eine neue Perspektive und Impulse für die Gestaltung ihres Lebens“, berichtet Karl. „Und es ist ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft.“ Dieser findet in den Augen der Johanniter jedoch oft zu wenig öffentliche Anerkennung. Zudem sei die finanzielle Ausstattung der FSJ-Stellen gering. Der Träger wünscht sich daher mehr politische Unterstützung, um junge Freiwillige zu gewinnen und deren Einsatz zu würdigen. „Es wäre zum Beispiel sinnvoll, das Taschengeld für FSJ-Stellen regelmäßig entsprechend der Inflation anzupassen“, findet Karl. Auch um die jungen Freiwilligen optimal zu begleiten, müsse die entsprechende Landesförderung erhöht werden.
Die Johanniter in Ostbayern
Der Regionalverband Ostbayern ist Teil der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit insgesamt 1600 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten und Einrichtungen bieten die Johanniter zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Menschen in der Region. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahrdienst, Rettungsdienst und vielen weiteren Angeboten sind die Johanniter in Ostbayern für die Menschen da. Dazu betreiben die Johanniter das Inklusionshotel INCLUDiO in Regensburg und sind mit dem Johannes-Hospiz in Pentling und dem im Bau befindlichen Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf auch in der Hospizarbeit tätig. Insgesamt 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den sechs Johanniter-Ortsverbänden in Großköllnbach, Kelheim, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Schwarzenfeld im Rettungsdienst, im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention, in den Rettungshundestaffeln, bei den Hunden im Therapieeinsatz, in der Johanniter-Jugend und vielen weiteren Einsatzgebieten für die Menschen.
Die Johanniter / RNRed