Schnell und richtig handeln bei einem medizinischen Notfall - zum Beispiel an einer Unfallstelle. Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich in so einer Situation verhalten sollen und haben nicht genug Selbstvertrauen, um zu reagieren. Das Caritas-Krankenhaus St.Josef in Regensburg hat jetzt 250 Jugendlichen der Manfred Müller Schule gezeigt, wie sie einen Menschen reanimieren.
„Jetzt weiß ich, wie ich einem Menschen im Notfall helfen kann, bis ein Notarzt kommt“, berichtet Amelie begeistert. Die 12-Jährige ist eine von über 250 Schülerinnen und Schülern der Bischof Manfred Müller Schule (BiMaMü), die das Caritas-Krankenhaus St. Josef im Rahmen des „World Restart a Heart Day“ fit in Laienreanimation gemacht hat.
In anderen Ländern ist Wiederbelebung Teil des Lehrplans
„Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt jede Minute. Je früher reanimiert wird, desto besser sind die Überlebenschancen für die Betroffenen. Doch zu viele Menschen zögern, im Notfall zu helfen. Das muss sich ändern. Deshalb ist es wichtig, schon Kinder und Jugendliche für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und ihnen die wichtigsten Handgriffe zu zeigen“, erklärt Dr. Marion Harth. Die Oberärztin im Team der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin unter der Leitung von Klinikdirektor Priv.-Doz. Dr. Michael T. Pawlik hat das Training federführend organisiert. Ihr Wunsch wäre es, dass das Thema fest im Lehrplan verankert wird: „In Dänemark oder Schweden, wo Wiederbelebung Teil des Unterrichts ist, liegt die Laienreanimationsquote bei 60 bis 70 Prozent. In Deutschland bei 40 Prozent. Hier haben wir großen Nachholbedarf."
Auch der Umgang mit einem Defibrillator will gelernt sein
An der BiMaMü-Mittelschule ist dieser Nachholbedarf inzwischen kleiner! Einen Vormittag lang haben die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung des Ärzteteams aus St. Josef die Basis-Laienreanimation und „Prüfen – Rufen – Drücken“ trainiert. Auch im Umgang mit einem AED, einem automatischen externen Defibrillator, wurden sie geschult. „Alle haben großen Einsatz gezeigt! Es war toll zu sehen, wie engagiert die Kinder und Jugendlichen bei der Sache waren“, berichtet Dr. Harth.
Reanimationstraining ist Gold wert
Die Schulleiterin der Bischof Manfred Müller Schule, Melanie Heigl-Birk, bedankte sich herzlich für die Initiative der Klinik: "Wir sind dem Caritas-Krankenhaus St. Josef sehr dankbar für das Training. Dessen Ziel war es, das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen zu informieren und Hemmschwellen abzubauen. Mit dem Erlernten sind unsere Schülerinnen und Schüler jetzt in der Lage, im Notfall das Richtige zu tun, und möglicherweise Leben zu retten. Das Reanimationstraining ist Gold wert.“ Eine Wiederholung ist daher nicht ausgeschlossen, sagt die Schulleiterin: „Wir könnten uns eine Wiederholung in regelmäßigem Abstand vorstellen. So wird das Training langfristig verinnerlicht und, eine nachhaltige Veränderung erreicht. Zudem wäre vorstellbar, die Jahrgangsstufen 3 und 4 mit dazu zu nehmen. Auch in dem Alter kann man Kinder schon für das wichtige Thema „Helfen im Notfall“ sensibilisieren, wenn es entsprechend aufbereitet ist.“
Caritas-Krankenhaus St. Josef / RNRed