Am gestrigen Dienstagmorgen suchten deutsche Polizeibeamten gemeinsam mit der tschechischen Polizei im Bereich der Landesgrenze um die Silberhütte beziehungsweise den Berg Havran nach zwei vermissten Kindern im Alter von drei und fünf Jahren. Diese werden seit einer Wanderung mit ihren Eltern vermisst.
Am gestrigen Dienstag, den 24.Oktober, begann gegen 09:30 Uhr der Übungseinsatz auf tschechischer Seite mit einem Anruf beim Polizeinotruf 158. Demnach vermisst eine Mutter im Bereich des Berges Havran ihre beiden Kinder im Alter von drei und fünf Jahren, die sich ohne Mobiltelefon bei einer Wanderung zu weit von den Eltern entfernten und nun nicht mehr auffindbar sind.
Vater verletzt gefunden
Der Vater würde bereits nach den Kindern suchen. Gegen 10:00 Uhr folgte bei dem Szenario eine Mitteilung durch eine Spaziergängerin, welche den Vater verletzt auf deutscher Seite aufgefunden hat und dieser nun geborgen werden muss. Die Bergung wurde durch bereits vor Ort befindliche Polizeikräfte initiiert und begleitet.
Mehrere Polizeidrohnen beider Länder im Einsatz
Die Suche nach den beiden vermissten Kindern weitete sich zwischenzeitlich auf das deutsche Gebiet aus, sodass auch die bayerische Polizei eingebunden wurde. Über das gemeinsame Zentrum in Schwandorf erfolgte die Einsatzkoordination zwischen den beiden Polizeien und Polizeihauptkommissar Wirth der Polizeiinspektion Vohenstrauß übernahm die Einsatzleitung für die bayerischen Einsatzkräfte. Für eine unmittelbare Zusammenarbeit wurde eine gemeinsame Befehlsstelle auf tschechischem Gebiet gebildet, von wo aus sowohl die tschechische, als auch die deutsche Einsatzleitung aus operierte. Unter Einbindung von mehreren Polizeidrohnen beider Länder, den zentralen Einsatzdienste Regensburg und Weiden in der Oberpfalz und einer tschechischen Sondereinheit wurden die beiden vermissten Kinder (zwei tschechische Angehörige der Polizeidirektion Pilsen) gegen 14:30 Uhr zunächst von einer deutschen Drohne lokalisiert und von Kräften beider Länder erstversorgt. Insgesamt waren 27 deutsche und 67 tschechische Einsatzkräfte an der Übung beteiligt.
Gegenseitiger Dank für Zusammenarbeit
Die Einsatzleiter beider Länder bedankten sich nach Abschluss der Übung bei den eingesetzten Kollegen für die Einsatzbereitschaft. Diese war gerade bei dem nicht ganz beständigem Wetter und dem zum Teil stark bewaldetem Gebiet vielfach gefordert. Sowohl der grenzüberschreitende Einsatz, als auch das Zusammenwirken der beiden Polizeien wird durch den Deutsch-Tschechischen-Polizeivertrag ermöglicht. Dieser macht unter anderem beiden Seiten ein Einschreiten im Nachbarbereich bei vorliegender konkreter Gefahr bis zu einer Tiefe von 10 km ab Staatsgrenze möglich und sieht das Bilden gemeinsamer Führungsstrukturen vor.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed