Die sind klein, sie lieben Nüsse, sie sind schnell und auch ziemlich süß: Eichhörnchen sind jetzt im Herbst besonders häufig in Parks, an Waldrändern oder im heimischen Garten zu sehen. Denn die Tiere sind gerade ganz aktiv auf Futtersuche, um für den Winter vorzusorgen. Allerdings tun sich die Eichhörnchen dieses Jahr schwerer, genug zu finden.
Eichhörnchen sind im Herbst besonders aktiv, denn sie sind jetzt verstärkt auf Futtersuche, um für die kalten Monate versorgt zu sein. „Die heißen Sommermonate haben dazu geführt, dass viele Bäume und Pflanzen deutlich weniger Früchte tragen und auch Bucheckern, Eicheln und Nüsse nicht mehr im Überfluss zu finden sind. Wer Eichhörnchen etwas Gutes tun will, kann die Tiere bei der Futtersuche unterstützen", sagt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN und gibt Tipps, wie man den flinken Kletterkünstlern mit Nüssen und Co. durch die dunkle Jahreszeit helfen kann.
Vorräte sammeln
Eichhörnchen halten Winterruhe und keinen Winterschlaf. Das bedeutet, dass sie in der kalten Jahreszeit zwar viel schlafen, aber tagsüber trotzdem auf Nahrungssuche gehen. Doch gerade in urbanen Gegenden ist es für die Nager oft schwierig, ausreichend Futter zu finden. „Jetzt ist eine gute Zeit um Eicheln, Nüsse oder Bucheckern zu sammeln und einen kleinen Wintervorrat für Eichhörnchen anzulegen. Die Waldfrüchte sollten dunkel und trocken gelagert werden. Im Winter kann man dann so den heimischen Wildtieren immer mal natürliches Futter anbieten“, rät Eva Lindenschmidt.
Wasser anbieten
Auch wenn es im Herbst und in Winter häufig regnet, macht es Sinn, auf dem Balkon und im Garten kleine Wasserschälchen aufzustellen, wo Eichhörnchen ihren Durst stillen können. „Nicht nur wenn Bäche und Teiche zugefroren sind, sollte man den Tieren Wasser anbieten. Gerade in der Stadt sind natürliche Wasserquellen rar und Pfützen schnell von Laub verdeckt. Deshalb hilft man den Tieren, wenn man für Trinkgelegenheiten sorgt. Wichtig ist es, darauf zu achten, die Wasserschalen geschützt aufzustellen und das Wasser regelmäßig auszuwechseln", erklärt die Wildtierexpertin.
Ein Unterschlupf für Eichhörnchen
Eichhörnchen haben gerne mehrere Rückzugsorte. Falls ein Sturm den Kobel bzw. das Nest zerstört oder plötzlich eine Katze in der Nähe wildert, muss das Eichhörnchen schnell umziehen können. Vor allem in Bezirken, in denen es weniger Bäume gibt, kann man den Nagetieren helfen, indem man ihnen einen Unterschlupf zur Verfügung stellt. Einen Kobel kann man aus unbehandeltem Holz leicht selberbauen. Es gibt auch fertige Eichhörnchen-Häuser im Baumarkt. Wer hat, kann auch einfach ein größeres Vogelhaus umfunktionieren. „Wichtig ist, dass der Kobel zwei Eingänge hat. Einer davon sollte am Boden sein, denn Eichhörnchen klettern gerne von unten in ihre Behausung. Ein zweites Loch in der hinteren Ecke dient als Notausgang“, erklärt Eva Lindenschmidt. Mit Tannenzweigen, Zapfen und Moos kann das Eichhörnchen-Haus gegen Kälte und Feuchtigkeit isoliert werden. Bei der Wahl des Standortes ist darauf zu achten, dass der Kobel stabil platziert wird, etwa auf einer Astgabel oder zwischen größeren Zweigen.
Übrigens: Verletzte Eichhörnchen suchen oft aktiv die Nähe zum Menschen. „Wem ein eindeutig hilfsbedürftiges Eichhörnchen begegnet, sollte es in einer luftdurchlässigen Kiste oder einem Schuhkarton zu der nächsten Auffang- oder Wildtierstation bringen“, empfiehlt Eva Lindenschmidt.
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz / RNRed